XETRA-MITTAG/Rezessionsangst lässt Anleger Gewinne mitnehmen

01.12.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen angesichts schwacher Konjunkturzahlen lasten zum Wochenbeginn auf den deutschen Aktien. Der DAX verliert gegen 13.05 Uhr 2,7% oder 127 Punkte auf 4.543, kann sich von seinem Tagestief bei 4.491 Punkten jedoch wieder leicht erholen. Der Leitindex hat damit die Gewinne der vergangenen drei Handelstage komplett wieder abgegeben. In der Vorwoche war der DAX in einer technischen Gegenbewegung um mehr als 13% gestiegen.

FRANKFURT (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen angesichts schwacher Konjunkturzahlen lasten zum Wochenbeginn auf den deutschen Aktien. Der DAX verliert gegen 13.05 Uhr 2,7% oder 127 Punkte auf 4.543, kann sich von seinem Tagestief bei 4.491 Punkten jedoch wieder leicht erholen. Der Leitindex hat damit die Gewinne der vergangenen drei Handelstage komplett wieder abgegeben. In der Vorwoche war der DAX in einer technischen Gegenbewegung um mehr als 13% gestiegen.

Die Einkaufsmanager-Indizes aus Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien sind im November sämtlich unter den Konsenserwartungen geblieben. Sie gelten als wichtige Indikatoren für die Konjunktur der kommenden Quartale. "Die schlechten Konjunkturnachrichten reißen also nicht ab", stellt Fabienne Riefer von der Postbank fest. Die Indikatoren wiesen auf eine tiefe Rezession im Verarbeitenden Gewerbe hin.

Anleger warten nun auf die US-Konjunkturdaten am Nachmittag. Dort stehen die Bauausgaben für Oktober sowie als Höhepunkt des Tages der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe im November auf der Agenda. Technische Analysten hoffen, dass die Unterstützung für den DAX bei 4.500 Punkten hält. Andernfalls drohe ein Fall bis auf 4.380 Zähler. Der Bereich um 4.700 Stellen habe sich nun zum kräftigen Widerstand gewandelt.

Unter Druck stehen vor allem Stahl-, Automobil- und Solarwerte sowie die Aktien von Maschinenbauern. Der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau ist im Oktober um 16% im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Auslandsaufträge brachen sogar um 19% ein. In der ersten Reihe büßen MAN 5,3% auf 33,76 EUR ein. In der zweiten Reihe trifft es zum Beispiel Gildemeister (-5,4%), Leoni (-5,1%) und SGL Carbon (-4,5%). BMW verlieren 2,7% und Daimler 4,5%. VW ziehen dagegen 4,5% auf 293 EUR an.

Für die Stahlhersteller kommt noch eine Gewinnwarnung des finnischen Produzenten Rautaruukki hinzu. ThyssenKrupp büßen 4,2% auf 15,29 EUR und Sazgitter 7,6% auf 50,23 EUR ein. Die Finnen wollen die Produktion drosseln und Personal abbauen. Auch einige Finanzwerte legen erneut den Rückwärtsgang ein: Allianz büßen 4,2% ein, Deutsche Bank 5,8% und Postbank 3,6%.

Hypo Real Estate springen dagegen um 3,6% auf 2,87 EUR. Die Aktie dürfte in Kürze aus dem DAX entnommen werden. Gleiches droht wegen geringer Marktkapitalisierung den Titeln von Continental, die nach freundlichem Start nun um 4,1% auf 35,75 EUR fallen.

Infineon geben um 3,8% auf 1,78 EUR nach. Hier hat sich Sorge um schlechte Zahlen von Qimonda breit gemacht, nachdem der Chip-Hersteller die Vorlage von Geschäftszahlen auf Mitte Dezember verschoben hat. Sie sollten ursprünglich nach Börsenschluss in den USA veröffentlicht werden. Infineon hat bestätigt, die Jahreszahlen wie geplant am 3. Dezember vorzulegen.

Die Kurse von Metro (-1,8%) und Arcandor (+2,2%) halten sich vergleichsweise gut. Gestützt wird hier die Stimmung von Aussagen aus dem Einzelhandel, wonach das Weihnachtsgeschäft am Wochenende günstig begonnen hat.

Solarwerte stehen nach negativen Aussagen von Q-Cells unter Druck. Der Solarzellenhersteller sieht angesichts der Finanzmarktkrise ein schwächeres Wachstum in der Branche. Q-Cells verlieren 11,1% auf 23,35 EUR. Conergy geben um 15,8% auf 1,17 EUR und Solarworld um 7,9% auf 12,92 EUR nach. Die Titel gelten als seht volatil, also schwankungsanfällig.

DJG/bek/mod/ros

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