Trotz Wirtschaftskrise hat sich der deutsche CE-Markt laut GfK und gfu 2009 auf hohem Niveau stabilisiert. Positive Signale sind von der HDTV-Einführung ausgegangen. Wachstumstreiber waren auch Notebooks und Netbooks.
Der Gemeinschaftsstudie der beiden Marktforschungsunternehmen zufolge wurden 2009 rund 24,325 Milliarden Euro mit Consumer Electronics in Deutschland umgesetzt, das sind 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
In den vergangenen Jahren ist der Anteil der klassischen Unterhaltungselektronik, Anfang der Dekade noch das Sorgenkind, kontinuierlich auf 50 Prozent gestiegen. Getrieben durch die wachsende Popularität von Notebooks und Netbooks ist auch der IT-Anteil mit zuletzt 28 Prozent gestiegen.
Vom Umsatz her rückläufig sind dagegen Telekommunikation und der Bereich CD-/DVD-Rohlinge. Auch die einstigen Wachstumstreiber MP3-Player und Digitalkameras ziehen nicht mehr so, weil sie an die Grenzen der Marktsättigung stoßen, so die Studie.
Im Bereich der klassischen Unterhaltungselektronik ist der Umsatzanteil der TV-Geräte seit 2005 von 28 auf 40 Prozent deutlich nach oben gegangen. Der Anteil von Set-top-Boxen (Receiver) und Satellitenantennen ist allerdings gleich geblieben, obwohl 2009 schon 49 Prozent der Set-top-Boxen (DVB-S/C-Digitalreceiver) HD-tauglich waren. 2008 waren es gerade mal 26 Prozent.
Die Aussicht auf frei empfangbare HD-Sendungen über ARD, ZDF, ARTE, Anixe, Luxe und Servus TV haben sicherlich für den nötigen Schub gesorgt. So richtig gebrummt hat das Geschäft mit der HD-Infrastruktur (TV mit integriertem beziehungsweise externer DVB-S- oder C-Receiver) aber sicherlich erst zur WM 2010.
Viele Verbraucher wussten vielleicht auch gar nicht von der neuen Programmvielfalt durch die Digitalreceiver, weil sie oft mit Pay-TV verkauft und assoziiert werden. Dabei stehen mit den Set-top-Boxen auch ohne Pay-TV über Kabel Deutschland plötzlich nicht 30, sondern rund 100 Sender zur Verfügung, was nach der automatischen Sendersuche selbst bei Fernsehern mit integriertem DVB-S- oder DVB-C-Receiver übersehen werden kann.
Bei Samsungs LCD-TVs der Serie 6 zum Beispiel werden erst die analogen und dann erst die digitalen Sender angezeigt. Wie groß ist daher die Überraschung, wenn man einfach "weiterzapt", so der gelungene Versuch bei einem Freund, der sich kurz vor der WM ein solches Gerät zugelegt hat.
HDTV über DVB-T wird heute nur in Australien regulär ausgestrahlt. HD-Empfang mit (analogen) Röhrenfernsehern ist grundsätzlich auch nicht möglich.
Dennoch: Von 20 Millionen Haushalten mit HD-Fernsehern bis Ende 2009 verfügten 6,4 Millionen schon über ein TV-Gerät mit integriertem HD-Tuner oder einen HD-Receiver (HDTV-Set-top-Box). Im Juli vor einem Jahr konnten allerdings nur weniger als zwei Prozent der deutschen Haushalte HDTV sehen.
Der Bereich Videospiele hat mangels Neupositionierung eine kleine Delle erfahren, ist aber abgesehen von Fernsehern der einzige, der in den letzten fünf Jahren vom Umsatzanteil her Zuwächse zu verzeichnen hatte.
Der Anteil von Digitalkameras (DSCs) ist in dem Zeitraum dagegen von 15 auf 12 Prozent geschrumpft, der von Aufnahmemedien von 9 auf 5 Prozent.
Der deutschlandweite Umsatz mit Fernsehgeräten ist zwischen 2005 und 2009 von 3,539 auf 6,013 Milliarden Euro kräftig gestiegen. Der Anteil der Röhren- oder CRT-Fernseher ist allerdings in dem Zeitraum von 37 auf kaum noch wahrnehmbare 0,4 Prozent stark geschrumpft.
Bei den neuen Display-Technologien setzen sich LCD-Fernseher immer mehr durch. Ihr Anteil (einschließlich Handheld-TVs) ist seit 2005 von 63 auf 88 Prozent deutlich nach oben gegangen, der Plasma-TV-Anteil dagegen von 29 auf 11 Prozent mächtig geschrumpft, wobei die Umsätze angesichts des stark wachsenden Gesamtbereichs neue Display-Technologien relativ gleich geblieben sind.
Rückpro-TVs spielen kaum noch eine Rolle in Deutschland. Der Anteil von Frontprojektoren (Beamer) ist von 4 auf 1 Prozent gerutscht, was auch an den sinkenden Preisen liegt.
Bei LCD-TVs ist ein deutlicher Trend zu größeren Bilddiagonalen erkennbar. Der LCD-TV-Gesamtmarkt hat sich zwischen 2005 und 2009 von 1,4 auf 5,28 Milliarden Euro fast vervierfacht. Der Anteil der 37-Zöller und größeren Geräte ist vn 12 auf stolze 55 Prozent geklettert, der der 21- bis 30-Zöller dagegen von 28 auf 8 Prozent deutlich geschrumpft.
LED-Backlight und andere Technologien einschließlich 3D-TV setzen neue Wachstumsimpulse. (kh)