Überraschende Entscheidung

Telekom-Vorstand Akhavan wechselt zu Siemens SEN

08.12.2009
Das Führungstrio der Deutsche Telekom bricht überraschend auseinander. Der für das Tagesgeschäft zuständige Vorstand Hamid Akhavan werde künftig den Telefonanlagen-Bauer Siemens Enterprise Communications (SEN) führen, teilte das Siemens-Gemeinschaftsunternehmen am Montag in München mit.

Das Führungstrio der Deutsche Telekom bricht überraschend auseinander. Der als COO für das Tagesgeschäft zuständige Vorstand Hamid Akhavan werde künftig den Telefonanlagen-Bauer Siemens Enterprise Communications (SEN) führen, teilte das Joint Venture von Siemens und der Gores Group mit. Akhavan übernimmt das Amt Ende Februar 2010. Er löst Interimschef Mark Stone ab.

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Akhavan ist neben Vorstandschef Rene Obermann und Finanzchef Timotheus Höttges einer der wichtigsten Manager der Telekom. Er leitet seit Jahren das Mobilfunk-Geschäft und bekam mit dem Konzernumbau Anfang des Jahres weitere Befugnisse. Über die Gründe für den Wechsel und einen möglichen Nachfolger wurde zunächst nichts bekannt.

SEN gehört noch knapp zur Hälfte zu Siemens, die Mehrheit hält der US-Finanzinvestor Gores. Mit einem radikalen Sparprogramm, dem auch 6.800 der einst 17.500 Arbeitsplätze zum Opfer fallen, versuchen die Amerikaner, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Zuletzt vermeldete Interimschef Stone Erfolge bei der Sanierung. Im laufenden Geschäftsjahr soll wieder Gewinn geschrieben werden.

Lob für Akhavan

Siemens-Finanzchef Joe Kaeser titulierte Akhavan aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung in der Branche als "ideale Besetzung für SEN". Der derart Gelobte machte jedoch klar, dass die neue Aufgabe herausfordernd wird: "Wir bewegen uns in einem sich ständig weiterentwickelnden Markt mit hohem Wettbewerbsdruck." Vorgänger Stone bleibt Vorsitzender des SEN-Aufsichtsrats und Mitglied der Geschäftsführung.

The Gores Group hatte im Herbst vergangenen Jahres 51 Prozent an SEN übernommen, den Rest hält Siemens. Die Münchener hatten ihre einst hoch defizitäre Tochter vor der Trennung mit viel frischem Kapital ausgestattet, um ein zweites BenQ Mobile zu vermeiden. Die Handytochter war kurz nach dem Verkauf an den taiwanischen Elektronikkonzern BenQ Pleite gegangen. (Computerwoche/haf)

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