Studie von Lünendonk und TU Darmstadt

SaaS – unklare Bezahlmodelle

15.09.2010
Software-as-a-Service soll Kunden künftig ermöglichen, einfacher und flexibler Software zu beziehen. Die monatlich kündbaren Abonnements sollen weniger kosten als die käuflich zu erwerbenden (herkömmlichen) Software-Lizenzen heute, so zumindest in der Theorie. Doch wie sieht das derzeit in der Praxis aus?
Nur bei 48 Prozent der 114 SaaS-Anbieter war das Preismodell über das Internet einsehbar. Quelle: Lünendonk, TU Darmstadt
Nur bei 48 Prozent der 114 SaaS-Anbieter war das Preismodell über das Internet einsehbar. Quelle: Lünendonk, TU Darmstadt
Foto: Ronald Wiltscheck

Software-as-a-Service (SaaS) soll Kunden künftig ermöglichen, einfacher und flexibler Software zu beziehen. Die monatlich kündbaren Abonnements sollen weniger kosten als die käuflich zu erwerbenden (herkömmlichen) Software-Lizenzen heute, so zumindest in der Theorie. Doch wie sieht das derzeit in der Praxis aus?

Mit "nutzungsabhängiger Bezahlung" ist häufig noch die regelmäßige Bezahlung fester oder wechselnder Software-Anwenderzahlen verbunden und weniger eine Software-Bezahlung, die sich nach Transaktionen, Speicherbedarf oder tatsächlicher Nutzungszeit richtet. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Studie "Preisgestaltung für Software-as-a-Service - Zukunftsperspektiven nutzungsabhängiger Preismodelle", die das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Darmstadt, in Deutschland und den USA durchgeführt hat. Die Studie ist in der neuen Reihe "edITion Lünendonk: IT-Wissenschaft für die Praxis" erschienen.

Die TU-Mitarbeiter und Autoren der von Lünendonk in Auftrag gegebenen Studie, Peter Buxmann und Sonja Lehmann, kommen zu dem Schluss, dass nach wie vor eine Intransparenz bei den Preismodellen für Softwareprodukte, auch im SaaS-Verfahren, besteht. "Es gibt einen großen Markt für die flexible Nutzung von Software. Aber für Kunden ist es nach wie vor nicht einfach, die unterschiedlichen Parameter zu erkennen und nachzuvollziehen", resümiert Buxmann.

Das beginnt seiner Ansicht nach schon damit, dass Interessenten sich auf den Websites der Anbieter recht aufwändig durch mehrere Ebenen klicken müssen, um ein vergleichsweise klares Bild von Leistung und Preis zu erhalten. Nur bei 48 Prozent der 112 untersuchten Software-Hersteller und SaaS-Anbieter war das Preismodell über das Internet einsehbar. Einen Preiskonfigurator können sogar 86 Prozent der untersuchten Websites nicht vorweisen.

"Auch das Nachvollziehen der diversen Bemessungsgrundlagen für eine SaaS-Lösung ist für die potenziellen Kunden nicht einfach. Die Parameter für eine nutzungsabhängige Bemessungsgrundlage des SaaS-Preismodells variieren stark." Trotzdem sehen die Autoren nach zahlreichen Experteninterviews das SaaS-Modell als eine hochrelevante Zukunftsperspektive für die Softwarehersteller und Reseller. (rw)

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