Gesunde Koexistenz
Oracle wolle den Distributor nicht zerstören, sondern brauche ihn als Erstentwickler für sein geplantes Linux. Laut Oracle lässt sich auch eine bestehende RHEL-Installation durch einen Wechseln des Update-Servers vom Red Hat Network auf das Unbreakable Linux Network (ULN) umstellen. Die niedrigste Support-Stufe kostet 99 US-Dollar pro System und Jahr und bietet Zugang zu den Updates. Zusätzlich gibt es den Premier-Support für 1199 US-Dollar beziehungsweise 1999 US-Dollar pro Jahr, der auch unbegrenzte Patches für ältere RHEL-Versionen umfasst. Oracle-Kunden können das Support-Programm kostenlos testen. An Oracles Unbreakable Linux sind außerdem Intel als Entwicklungspartner und HP sowie Dell als Reseller und Support-Partner beteiligt.
In Bezug auf Linux werde eine Umschichtung der Marktverhältnisse allenfalls geringfügig zu Ungunsten von Red Hat ausfallen. Die Stoßrichtung von Oracle könne vielmehr eine ganz andere sein: Microsoft. Denn mit dem durchaus attraktiven Angebot von Support und Services für das Betriebssystem und die Datenbank aus einer Hand würde Ellisons Team den SQL-Server-Vertriebsbeauftragten aus Redmond ein vorteilhaftes Argument zunichte machen.