Test: So schnell ist AMDs neuer Desktop-Prozessor Phenom 9600 mit K10-Architektur

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
AMD geht mit dem lange erwarteten Phenom für Desktop-PCs an den Start. Mit nativem K10-Quad-Core, neuer Cache-Hierarchie und viel Architekturfeinschliff tritt der 2,3 GHz schnelle Phenom 9600 gegen Intels Core-2-Prozessoren an.

AMD geht mit dem lange erwarteten "Phenom" für Desktop-PCs an den Start. Mit nativem K10-Quad-Core, neuer Cache-Hierarchie und viel Architekturfeinschliff tritt der 2,3 GHz schnelle Phenom 9600 gegen Intels Core-2-Prozessoren an.

Von Christian Vilsbeck, TecChannel

Testbericht

Der „alt gediente“ Dual-Core-Prozessor Athlon 64 X2 unterliegt dem Core 2 Duo in fast allen Bereichen hoffnungslos. Und gegen die Quad-Core-Modelle von Intel sehen AMDs Doppelkerner mit K8-Core in Multitask-Umgebungen sowie bei multithreaded programmierten Anwendungen kein Land mehr.

Eine neue Architektur und vor allem ein Quad-Core-Prozessor für Desktop-PCs waren für AMD längst überfällig. Mit der neuen Phenom-9000-Serie will der Hersteller nun endlich wieder mehr als nur konkurrenzfähige CPUs im Angebot haben. So vereint die K10-Architektur des Phenom vier Kerne auf einem Siliziumplättchen. Außerdem peppt AMD seinen Prozessor mit zahlreichen Architekturerweiterungen auf.

AMD Phenom 9600: Der 65-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel AM2+ arbeitet mit 2,3 GHz Taktfrequenz. Alle vier Kerne sind auf einem Siliziumplättchen vereint.
AMD Phenom 9600: Der 65-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel AM2+ arbeitet mit 2,3 GHz Taktfrequenz. Alle vier Kerne sind auf einem Siliziumplättchen vereint.

Schwachstellen der K8-Mikroarchitektur des Athlon 64 X2 merzt AMD beim Phenom gezielt aus. So erhält die neue Desktop-CPU-Generation eine deutliche Verbesserung bei der SSE-Befehlsverarbeitung. Auch die Cache-Struktur optimierte AMD mit einem zusätzlichen L3-Cache. Und der weiterhin integrierte Dual-Channel-Speicher-Controller steuert schnelleres DDR2-1066-SDRAM an.

Die Interaktion mit der Grafikkarte erfolgt nun über HyperTransport 3.0 mit verdoppelter Bandbreite. Und für geizigen Umgang mit der Energie soll Cool’n’Quiet 2.0 sorgen. Jeder der vier Kerne kann mit voneinander unabhängiger Taktfrequenz arbeiten.

Die Summe der Neuerungen klingt in der Theorie vielversprechend. Doch genügt die Taktfrequenz von 2,3 GHz des neuen Phenom 9600, um gegen Intels Quad-Core-Prozessoren bestehen zu können? Im TecChannel-Testlabor fühlen wir AMDs Phenom und seinen Konkurrenten intensiv auf den Zahn. Unter Windows Vista setzen wir von Profianwendungen wie 3ds Max 2008 über das weit verbreitete iTunes 7.5 bis hin zum DirectX-10-Spiel Crysis einen modernen Applikationsmix ein. Die Linux-Distribution CentOS 5 fordert zudem die 64-Bit-Performance der CPUs bei wissenschaftlichen Berechnungen.

Die Ergebnisse unseres Benchmark-Parcours und Energiemessungen ergeben eindeutige Sieger und Verlierer.

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