Cherry: "Made in Germany - Made in der Oberpfalz"

20.12.2004
Auf dem Altar der Globalisierung werden immer mehr Arbeitsplätze und Produktionsstandorte in Deutschland geopfert und ins Ausland verlagert.

Auf dem Altar der Globalisierung werden immer mehr Arbeitsplätze und Produktionsstandorte in Deutschland geopfert und ins Ausland verlagert.

Doch es gibt auch Unternehmen, die sich klar für den Wirtschaftsstandort Deutschland entscheiden. Prominente Beispiele sind der Automobilbauer Porsche und der Textilhersteller Trigema, dessen Chef Wolfgang Grupp häufiger Gast bei Sabine Christiansen ist.

Ja zu Deutschland sagten auf Einladung des Auerbacher Tastaturen- und Automotive-Spezialisten Cherry am 16. Dezember 2004 auch eine Reihe von bayrischen Politikern und namhaften Unternehmen, die sich in der strukturschwachen Oberpfalz angesiedelt haben und dort Millionen investieren.

Der Einladung von Cherry gefolgt waren: die Regensburger Wilden AG, eines der größten Spritzgussunternehmen Europas; die Hör Technologie GmbH, Hersteller von Präzisionsteilen für Motoren und Getrieben; die Siemens VDO Automotive AG, weltweit einer der führenden Automobilzulieferer für Elektronik, Elektrik und Mechatronik, mit neun Milliarden Euro Umsatz; die Wisauplast Kunstoff und Formenbau GmbH mit Sitz in Wiesau, Oberpfalz, nach eigenen Aussagen Weltmarktführerfür Sicherheit in Kfz-Bremsanlagen; und die Schott-Rohrglas GmbH, Hersteller von Spezialglasröhrchen und Kapilaren.

Von den bayrischen Spitzenpolitikern kamen der scheidende Regierungspräsident Dr. Wilhelm Weidinger und Wirtschaftsstaatssekretär Hans Spitzner. Weidinger, Vorstand des Regionalmarketing Oberpfalz e.V., erwähnte, dass das Lohnniveau in der Oberpfalz rund 20 Prozent niedriger ist als im bayrischen Durchschnitt. Spitzner sprach von einem "endogenen Potenzial", das die Oberpfalz zu einem der besten Wirtschaftsstandorte Deutschlands mache. So wie die italienische Kaffeemarke Illy bewusst mit der Region Friaul-Julisch Venetien werbe, dürften auch die in der Oberpfalz ansässigen Unternehmen stolz auf ihren Standort im Norden des Bundeslandes Bayern sein.

Ein klares Bekenntnis für die Region ist Cherrys Entscheidung, die neue Low-Cost-Tastatur "Cymotion Expert" zum Endkundenpreis von 19,90 Euro nicht im Ausland, sondern in Auerbach in der Oberpfalz zu fertigen.

Cherry wurde 1953 von dem Amerikaner Walter L. Cherry gegründet, der 1964 nach dem tragischen Tod seines in der Oberpfalz stationierten Sohnes dort in die Cherry Mikroschalter GmbH investierte. Daraus ging später die Cherry GmbH hervor, die mittlerweile wesentlich größer ist als die amerikanische Muttergesellschaft und zuletzt auf einen Umsatz von über 200 Millionen Euro kam, wie Cherry-Geschäftsführer Günter Murmann ausführte.

Neben Werken in Bayreuth und Auerbach verfügt Cherry über Produktionsstätten in Tschechien und in der Ukraine. Der Automobilbereich, in der Oberpfalz beheimatet, erwirtschaftet rund die Hälfte des Umsatzes. Es gebe kaum ein europäisches Kraftfahrzeug, das nicht mit Schaltern und elektronischen Bauteilen von Cherry ausgestattet ist. 2004 hat das Unternehmen mit derzeit weltweit 1.620 Mitarbeitern, über 1.400 davon in der Oberpfalz, 12 Millionen Euro investiert, 2005 sollen es 13 Millionen sein. (kh)

Zur Startseite