Bis zu 150 Euro Bonus

Staatszuschuss beim Kühlschrankkauf?

02.09.2008
Die Bundesregierung denkt darüber nach, die Deutschen durch einen Zuschuss von bis zu 150 Euro zum Kauf Strom sparender Hausgeräte zu bewegen.

Peter Hintze, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, lehnte sich auf der IFA weit aus dem Fenster, als er erklärte, die Bundesregierung erwäge, den Neukauf Strom sparender Hausgeräte (Energieklasse A) anzukurbeln. Eine Möglichkeit sei, dem Verbraucher beim Neukauf einen Energiesparbonus von bis zu 150 Euro zu zahlen. Man müsse das ganze aber noch mit der Wirtschaft und den Verbraucherzentralen diskutieren.

Hintergrund dieser Überlegung ist die Tatsache, dass in deutschen Haushalten durchschnittlich 17 Jahre alte Gefriergeräte und 14 Jahre alte Kühlschränke ihre Arbeit verrichten. Und diese Oldies gehören nun einmal zu den wahren Stromfressern.

Nach Expertenmeinung liegen die jährlichen Kosten für so einen Bonus bei rund 200 Millionen Euro, der laut Hintze beispielsweise aus den Erlösen der Versteigerung von Emissionsrechten an die Industrie finanziert werden könnte.

Aber braucht die Hausgeräte-Industrie tatsächlich eine staatliche Unterstützung bei der Vermarktung ihrer energieeffizienten Produkten? Immerhin hat die Weiße-Ware-Branche seit Jahren eine etablierte und von den Kunden akzeptierte Kennzeichnung Strom sparender Produkte, was CE- und IT-Branche schon etwas neidisch betrachten.

Ja, die Hausgerätehersteller benötigen tatsächlich Hilfe. Laut einer aktuellen, repräsentativen Konsumentenumfrage können sich mehr als 75 Prozent der Deutschen gut vorstellen beziehungsweise planen fest, in den kommenden Monaten ein energieeffizientes Hausgerät zu kaufen. Selbst wenn dessen Preis etwas höher ist und obwohl es der alte Küchenhelfer (Kühlschrank, Gefrierschrank, Wasch-respektive Spülmaschine oder Trockner) noch tut.

Die Realität im Handel sieht aber ganz anders aus. So lag im Juni der Anteil der Energiesparer an allen verkauften Hausgeräten bei gerade einmal drei Prozent. (go)

Woran kann diese Diskrepanz liegen? Wirklich nur am Preis? Könnte so ein Bonus auch der CE- und IT-Branche helfen, ihre grünen Produkte zu verkaufen? Nutzen Sie die Kommentarfunktion und schreiben Sie uns Ihre Meinung. Und nehmen Sie an unserer aktuellen Umfrage teil.

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