Netzwerke und was daraus wurde

Admins und ihr digitaler Flickenteppich

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Spätestens seit dem Erfolg des Internets sind auch Unternehmen digital vernetzt. War der Netzwerk-Administrator in den 80ern noch ein Traumjob in der IT, ist er heute ein Albtraum.
Mit der zunehmenden Digitalisierung ist Netzwerkadministrator für viele ein Albtraumjob geworden.
Mit der zunehmenden Digitalisierung ist Netzwerkadministrator für viele ein Albtraumjob geworden.
Foto: Gorodenkoff - shutterstock.com

Was früher Handelswege und Straßen für den zivilisatorischen Fortschritt bedeuteten, leisten heutzutage Kabel-, Funk-, und Satellitennetze. Die Wirtschaft wächst, da Informationen schneller transportiert werden können. Das Internet, einst ein Militärnetzwerk, ist die zentrale und treibende Kraft der Globalisierung mit all ihren Vor- und Nachteilen bezüglich Umwelt, Kommunikation, Bildung und Information.

Internes mit Externem verknüpfen

Die Vernetzung in Unternehmen begann mit der Entstehung von Telefon- und Rohrpostsystemen. So konnten nicht nur Sprachinformationen übermittelt, sondern auch kleine Objekte schnell über mehrere Stockwerke im Bürogebäude verschickt werden. Für die Außenwelt waren später Telex und Telefax für Informationen in Schriftform zuständig. Mit Großrechner und PC begann eine komplett neue Art der Vernetzung. Die damals zuständigen IT-ler machten sich Gedanken über physische und logische Topologien, aber vor allem darüber, ihr Netzwerk "kollisionsfrei" am Laufen zu halten und immer genügend T-Stücke und Abschlusswiderstände im Vorrat zu haben.

IT-Sicherheit war zu diesem Zeitpunkt das Verhindern von Datendiebstahl auf Disketten, beziehungsweise das Einschleppen von Viren auf Raubkopien von "Leisure Suit Larry" und Co. inklusive Taschenkontrollen beim Verlassen des Werksgeländes. Gefahr drohte in den 80ern eigentlich nur vom eigenen Personal oder eingeschleusten Saboteuren. Easy Living. Heute ist IT-Security eher eine Bedrohung von Maschinen gegen Maschinen, gesteuert von kriminellen Akteuren mit Internet-Zugang - irgendwo auf dem Planeten.

Die Anbindung an die "Globalisierung" und die kommende Digitalisierung brachte mit jedem weiteren Gerät neue Risiken. Kaum konnte man sich in die Welt da draußen einwählen, versuchten andere den umgekehrten Weg. Zuerst aus Neugier, dann aus materiellen Gründen wie Werkspionage oder Erpressung. Die Aufgaben der IT-ler explodierten während der letzten 15 Jahre und dann kam noch die Cloud obendrauf. Sicherheit ade.

Neue Hard- und Software, die für ein sicheres Netzwerk sorgen sollte, brachte die nächsten "Sicherheitslücken" gleich mit. In der CPU, im BIOS, im Betriebssystem - überall Risiken. Ein aufgedecktes Backdoor im Switch oder im Router, die Firewall überfordert, Passwörter im Internet, geheime Zugänge für diverse staatliche Dienste und deren Freunde oder ganz aktuell: Gehackte IT-Security-Dienstleister, die gleich mehrere Kunden entblößen, anstatt sie zu schützen. Ein Albtraum.

Mein Fazit:

In der heutigen Zeit möchte ich wirklich kein verantwortlicher Netzwerk-Admin sein. Wirkliche Sicherheit gibt es nicht, solange das Netzwerk einen "direkten Draht" in die Cloud hat.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz. Alle Kommentare aus über 25 Jahren "CP-Querschläger" finden Sie im "Querschläger"-Archiv.

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