1.200-dpi-Farblaser für gehobene Ansprüche

29.07.1999

MÜNCHEN: Mit spektakulären Preissenkungen machen sich die Farblaserdrucker seit Anfang des Jahres auch bei kleineren Unter-nehmen hoffähig. Satte Farben, Lichtbeständigkeit und hohe Druckgeschwindigkeit sind die Argumente für die Hochleistungsprinter. Vor hohen Anschaffungskosten, komplizierter und teuerer Wartung schrecken potentielle Kunden noch zurück. Was die gehobene 7.000-Mark-Klasse am Beispiel des Panasonic "KX-P8420" bietet, wurde von ComputerPartner untersucht.

Vorab, der Panasonic Farblaser ist kein Luftikus. Mit seinen gut 50 Kilo Transportgewicht braucht es einen zweiten Mann um ihn an seinen Bestimmungsort zu hieven. Die intelligent gestaltete Verpackung hilft dabei, so daß der Drucker nicht nur gut verpackt ankommt, sondern auch schnell ausgepackt und in Betrieb genommen werden kann. Die wiederverwendbare Verpackung erleichtert den Transport im Servicefall und sollte daher gut aufbewahrt werden. Im Lieferumfang befinden sich ein 150 Seiten starkes, deutschsprachiges Handbuch, eine weitere Ausgabe in englischer Sprache sowie Sicherheitshinweise in den skandinavischen Idiomen. Ein Adapter für IEEE-1284 auf parallele Druckerschnittstelle, um den Panasonic auch mit normalem Druckerkabel betreiben zu können, ist ebenso enthalten wie eine Farbkalibrierungskarte zur Optimierung der Farbgenauigkeit bei der Druckausgabe. Eine CD mit Treibern für Windows 3.1, 9x und NT 4.0 sowie Mac OS 7.5, 7.6 und 8.0 liegt bei, ebenso eine weitere CD mit den Handbüchern im PDF-Format, wobei das elektronische Referenzhandbuch einige Fachausdrücke vorbildlich erklärt. Denn nicht nur Druckanfänger können bei Begriffen wie "Gamutzuordnung" und "Metamerismus" ins Grübeln kommen.

Wurde die Einrichtung von Color-Laserdruckern noch vor einigen Jahren ausschließlich von speziell geschulten Technikern vorgenommen, ist sie mit dem Panasonic KX-P8420 auch von technisch versierten Usern machbar.

Übersichtlich und klar: Die Installation

Klar und übersichtlich angeleitet bereitet der Anwender die Farbbelichtungseinheit vor, installiert die vier Tonerkassetten und das Papiermagazin. Jetzt nur noch anschließen und die Druckertreiber installieren - fertig. Unter Windows 9x wird der Panasonic am Parallelport via Plug & Play erkannt und die entsprechenden Dateien von der Installations-CD angefordert. Die manuelle Installation über die Autostart-Funktion ist noch einfacher, der Anwender braucht nur noch auszuwählen, ob standardmäßig, minimal oder benutzerdefiniert installiert werden soll, den Rest besorgt die Software. Der Testausdruck erwies sich als brauchbar, eine Kalibrierung, die etwas mehr Zeitaufwand erfordert hätte, war beim Testgerät nicht notwendig, wie der Vergleich mit der beiliegenden Kalibrierungskarte zeigte. Wird der Panasonic Farblaser im Windows Peer-to-peer-Netz freigegeben, können nach der lokalen Treiberinstallation die angeschlossenen PCs ihre Druckaufträge an die serienmäßigen 80 Megabyte RAM (aufrüstbar bis 144 MB) des KX-P8420 senden, der daraufhin seine Arbeit aufnimmt. Im "richtigen" Netzwerk unterstützt die integrierte 10BaseT- und 100BaseTX-Netzwerkkarte Novell, Windows NT, Macintosh und Unix, optional ist auch ein Token-Ring-Anschluß erhältlich.

1.200 dpi und Farbdruck vom feinsten

Mit den beigelegten "Webtools" von Fiery kann der Administrator nach Vergabe einer IP-Adresse für den Drucker mit einem Internetbrowser neuerer Version auf die integrierte Homepage des Panasonic zugreifen und die Netzkonfiguration vollenden oder ändern. Im Standardfach verarbeitet der Panasonic Papiergewichte von 75 bis 95 Gramm pro Quadratmeter, über die manuelle Zuführung kann bis zu 165 g/m2 bedruckt werden. Für einen flotten Druck ist die integrierte R4700, 64-Bit-CPU mit 133 Megahertz, zuständig. Wem die 80 Megabyte nicht reichen, kann eine spezielle 3,2 Gigabyte-Festplatte für 1.722 Mark plus Steuer ordern, die umfangreichere Druckaufgaben wie mehrseitige Farbprospekte, Manuskripte oder Kataloge leichter abarbeitet. Ein hochauflösendes Foto auf DIN A4 vergrößert läßt die Maschine gut zehn Minuten schwitzen bis das Ergebnis sichtbar wird. Im normalen 600 DPI-Modus druckt der KX-P8420 pro Minute 14 Seiten schwarzweiß und sieben in Farbe. In der Praxis zeigte sich die 250 Blatt fassende Papierkassette wählerisch, und bei zu glattem Papier (angeblich speziell für Farblaser und -kopierer geeignet) quittierte der

Drucker den Dienst durch Papierstau. Dieser läßt sich wenigstens recht einfach beseitigen. Um so vielseitiger die manuelle Zuführung für bis zu hundert Blatt, die Papier, Karton, Umschläge oder Folien ohne Murren einzieht. Erweitern läßt sich das Papiermanagement um einen zweiten Schacht für zwei Papierkassetten. Das mehrsprachige Display-Bedienmenü ist gut ablesbar, informiert den Benutzer über den Fortschritt des Druckjobs und gibt Tips, wo beispielsweise ein Papierstau ist, und was nun zu tun ist. Auch das Wechseln der Tonerkassetten ist eine saubere wie einfache Angelegenheit. Die Qualität der Prints ist dem Kaufpreis entsprechend. Streifenfrei, sehr detailliert und nahe am Original bereits in der Standardeinstellung, werden nur Layouter, Grafiker oder Fotospezialisten die komplexen Farbanpassungsmöglichkeiten über die mitgelieferten "Color Sync"- oder "Pantone"-Farbtabellen nutzen müssen oder wollen. Insgesamt ein Gerät, daß der Fachhändler fast bedenkenlos empfehlen könnte, wäre der Papiereinzug nicht so hyperempfindlich. Eine längere Garantie als die zwölf Monate und ein Vor-Ort-Service im ersten Jahr würden zusätzlich helfen, den Panasonic KX-P8420 zu einem Angebot zu machen, an dem kein interessierter Kunde vorbeischauen sollte. (kew)

Der neue 1.200-dpi-Farblaser KX-P8420 von Panasonic erhält eine Zwei im ComputerPartner-Test.

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