2004: Die Trends der Entscheider

11.03.2004
Sicherheit, ERP und IT-Infrastruktur sind laut einer Cap-Gemini-Umfrage die Trendthemen im Unternehmenssegment, die nicht nur auf der Cebit für höhere Umsätze sorgen dürften. Von ComputerPartner-Redakteur Klaus Hauptfleisch

Trotz fortgesetzter politischer Unwägbarkeiten und widersprüchlicher Prognosen der Wirtschaftsforscher nimmt die Unsicherheit über künftige Budgets in deutschen Unternehmen ab. Das zeigt eine Studie von Cap Gemini Ernst & Young, die mit 158 mittelständischen und großen Unternehmen einen Querschnitt durch die deutsche Wirtschaft abbilden will.

Harmonisierung der IT-Landschaften ist Trumpf bei ERP

46,8 Prozent der IT-Entscheider gehen für 2004 von steigenden Ausgaben aus. Im Jahr 2002 lag der Anteil gerade mal bei 5,3 Prozent und Anfang 2003 bei 38,8 Prozent. Mit sinkenden IT-Budgets rechnen 20,9 Prozent der Befragten nach 4,6 Prozent Anfang 2002. Die Topthemen für IT-Ausgaben sind - mit weitem Abstand - Security, gefolgt von ERP und IT-Infrastruktur, wobei die Harmonisierung der heterogenen Landschaften ganz klar im Fokus steht.

Während die Ausgaben in den Bereichen ERP, EAI (Enterprise Application Integration) und Business Intelligence nach Meinung der IT-Verantwortlichen über die nächsten Jahre nur mäßig steigen oder relativ konstant bleiben werden, wächst das Interesse an anderen Themen. Portale gewinnen zum Beispiel an Bedeutung, im Kommen ist auch das Innovationsthema Mobility beziehungsweise Wireless. IT-Governance oder die IT-Koordination rücken immer mehr ins Interesse der EDV-Verantwortlichen. Als ihre größte Herausforderung sehen sie, dass IT in der Geschäftsleitung immer noch zu sehr unter dem reinen Kostengesichtspunkt begriffen wird. Doch gerade in großen Unternehmen hat hier bereits ein Umdenken eingesetzt. EDVler, das sind nicht mehr die "Kellerasseln", und deren Leiter sitzen als hoch geachtete CIOs längst im Topmanagement.

IT-Outsourcing zwischen Gewinn und Verlustängsten

IT-Outsourcing bleibt ein spannendes Thema. Die Vorteile sind ganz klar Kostenersparnis und die strategische Überlegung der Unternehmen, sich besser auf ihre Kernkompetenzen konzent-rieren zu können. Gegen die Auslagerung der IT sprechen Sorgen über einen möglichen Kontrollverlust sowie darüber, dass Firmen-interna nach außen gelangen könnten. Doch bedenkt man, wie hoch der Risikofaktor "eigene Mitarbeiter" eingestuft wird, gilt es abzuwägen, von wo die größere Gefahr lauert.

Meinung des Redakteurs

Ob überbewertet oder nicht, ist IT-Sicherheit noch immer das Topthema im Corporate-Segment. Investitionen tun Not und dulden vielfach keinen Aufschub. Erfreulich daher auch die offenbar abnehmende Budgetzurückhaltung in den Unternehmen. Doch zwischen Vorhaben und echten Investitionen klafft eben eine große Lücken, wie sich in den vergangenen beiden Jahren gerade auch in puncto IT-Sicherheit zeigte.

Zur Startseite