Microsoft-Partner-Chef Stopper

"2013 reden wir nicht mehr über die Cloud"

Alexander Roth leitet als Geschäftsführer die Geschicke und die Redaktion von Evernine. Der mit Prädikatsdiplom ausgestattete Volkswirt wechselte 2004 in die Medienbranche, wo er zuerst beim Wirtschafts- und Polittalksender Air America Radio in New York City in der Recherche tätig war und in einem weiteren Schritt, wieder zurück in Deutschland, eine zweijährige Festanstellung beim Medienhaus IDG (u.a. PC Welt, Computerwoche, ChannelPartner) inklusive Volontariat absolvierte. Auch ein Besuch der Akademie der Bayerischen Presse (ABP) gehörte zu seiner Ausbildung. 2007 gründete der Münchner (geb. 1977) das Redaktionsbüro Alexander Roth, das er zwischen 2010 und 2011 in die Evernine GmbH umwandelte.

"Es geht zu langsam"

Gibt es eine Zwangstransformation in die neue Microsoft-Welt?

Stopper: Alle Fragen der IT müssen ausbalanciert beantwortet werden. Es gibt zum Beispiel keine Verpflichtung, ausschließlich Office365 zu verkaufen. Nein, ich sehe keine Zwangstransformation. Vielleicht betonen wir auch die Cloud manchmal etwas über. Das aber aus gutem Grund: Ich fühle mich verpflichtet, die Partner darauf aufmerksam zu machen.

ChannelPartner gegenüber haben viele Partner Zurückhaltung und Kritik am Cloud-Portfolio von Microsoft geäußert.

Stopper: Das kann ich schnell beantworten: Wir haben für alle Szenarien eine Lösung. Die Partner müssen nur mit uns sprechen.

Geht Ihnen der Wandel schnell genug voran? Haben gar nur die Partner eine Chance, die nicht mit "Altlasten" aus dem traditionellen Channel-Business belegt sind?

Stopper: Ja, es geht es uns etwas zu langsam. Vor allem in der Breite des Markts. Um Ihre andere Frage gleich mit zu beantworten: Es gibt kein einziges Partnermodell, das nicht bereits auch erfolgreich reagiert hat. Ein Beispiel ist der traditionelle Systemintegrator, der nun aktiv mit ISVs aus der App-Entwicklung arbeitet und Kunden individualisierte Software anbietet. Die Partner kommen zunehmend auf uns zu, und während wir in der Vergangenheit die Argumente bringen müssten, erhalten wir nun konkrete Fragen und Anregungen.

Hat die Distribution in der neuen Produktwelt von Microsoft ausgesorgt?

Stopper: Ein ganz klares Nein. Wir brauchen die Distribution dringend, um die Breite des Markts zu erreichen, zudem integrieren wir unsere Distributoren auch stark in die Felder Trainings und Services. Office365 gibt es übrigens künftig auch als Boxprodukt, um ein Beispiel zu nennen.

Worüber unterhalten wir uns auf der Partnerkonferenz 2013?

Stopper: 2013 werden wir nicht mehr über Cloud reden. Wir werden über spannende Geschäftsmodelle sprechen, über Hybridvarianten und nicht zuletzt über Apps in einem breit aufgestellten Windows 8 Netzwerk, bestehend aus den verschiedensten Formfaktoren. Beratung zur Findung des richtigen Produkts beziehungsweise der richtigen Dienstleistung wird dabei zunehmend wichtiger. (aro)

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