Stadt München hält an Linux-Migration fest

09.08.2004
Nachdem unsere Schwesterzeitschrift Computerwoche vermeldet hatte, dass die weltweit Aufsehen erregenden Pläne der Stadt München, flächendeckend Linux einzuführen, durch Software-Patente gefährdet seien, gibt es nun Entwarnung von der Stadtratsfraktion der SPD: "Wir halten an der Linux-Migration fest". Statt dessen warnt der SPD-Stadtrat Christian Amlong vor falscher Panikmache. Es sei nun mal Usus, fortdauernd die rechtlichen und finanziellen Risiken eines Projekts zu prüfen. Dies gelte insbesondere für das Linux-Projekt der Stadt München. Und weil man sich über die Auswirkungen der neuen EU-Richtlinie zu Software-Patenten auf das eigene Projekt noch nicht im Klaren ist, habe man eben die Umstellung der PC-Clients erstmals zurück gestellt. Gleichzeitig macht Amlong ein wenig vorgezogenen Wahlkampf: "Sowohl Grüne und jetzt auch CSU scheinen mir doch stark zu übertreiben, wenn sie einem ’unkalkulierbaren Risiko’ oder einer ’Erhöhung der Kosten in nicht abschätzbarem Ausmaß’ das Wort reden. Man sollte die Kirche wirklich im Dorf lassen: Geldverschleuderung lässt die SPD niemals zu." Außerdem ist es nach Ansicht von Amlong noch gar nicht sicher, ob der aktuelle Entwurf einer Richtlinie zu Software-Patenten überhaupt Gesetzeskraft in Europa erlangt. Zudem ist es für das Mitglied der städtischen IT-Kommission kein spezifisches Münchner Problem: " Software-Patentierung würde sich auf alle Linux-Anwender - von der Privatfrau bis zum Weltkonzern - gleich auswirken". Der nicht an dem Projekt beteiligte Linux-Distributor Red Hat kann sich eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen: "Wir unterstützen den Einsatz von Linux und Open Source-Software in Unternehmen und Behörden in vollem Umfang und sichern unsere Kunden gegen mögliche Gefahren durch Lizenz- oder Patent-Probleme ab. Eigens zu diesem Zweck haben wir bereits zu Beginn dieses Jahres das Open Source Assurance-Programm gestartet, das über jedes vergleichbare Angebot hinaus geht", sagt dazu Paul Salazar, Director of Marketing, EMEA bei Red Hat. (rw)

Nachdem unsere Schwesterzeitschrift Computerwoche vermeldet hatte, dass die weltweit Aufsehen erregenden Pläne der Stadt München, flächendeckend Linux einzuführen, durch Software-Patente gefährdet seien, gibt es nun Entwarnung von der Stadtratsfraktion der SPD: "Wir halten an der Linux-Migration fest". Statt dessen warnt der SPD-Stadtrat Christian Amlong vor falscher Panikmache. Es sei nun mal Usus, fortdauernd die rechtlichen und finanziellen Risiken eines Projekts zu prüfen. Dies gelte insbesondere für das Linux-Projekt der Stadt München. Und weil man sich über die Auswirkungen der neuen EU-Richtlinie zu Software-Patenten auf das eigene Projekt noch nicht im Klaren ist, habe man eben die Umstellung der PC-Clients erstmals zurück gestellt. Gleichzeitig macht Amlong ein wenig vorgezogenen Wahlkampf: "Sowohl Grüne und jetzt auch CSU scheinen mir doch stark zu übertreiben, wenn sie einem ’unkalkulierbaren Risiko’ oder einer ’Erhöhung der Kosten in nicht abschätzbarem Ausmaß’ das Wort reden. Man sollte die Kirche wirklich im Dorf lassen: Geldverschleuderung lässt die SPD niemals zu." Außerdem ist es nach Ansicht von Amlong noch gar nicht sicher, ob der aktuelle Entwurf einer Richtlinie zu Software-Patenten überhaupt Gesetzeskraft in Europa erlangt. Zudem ist es für das Mitglied der städtischen IT-Kommission kein spezifisches Münchner Problem: " Software-Patentierung würde sich auf alle Linux-Anwender - von der Privatfrau bis zum Weltkonzern - gleich auswirken". Der nicht an dem Projekt beteiligte Linux-Distributor Red Hat kann sich eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen: "Wir unterstützen den Einsatz von Linux und Open Source-Software in Unternehmen und Behörden in vollem Umfang und sichern unsere Kunden gegen mögliche Gefahren durch Lizenz- oder Patent-Probleme ab. Eigens zu diesem Zweck haben wir bereits zu Beginn dieses Jahres das Open Source Assurance-Programm gestartet, das über jedes vergleichbare Angebot hinaus geht", sagt dazu Paul Salazar, Director of Marketing, EMEA bei Red Hat. (rw)

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