Obwohl mehr als die Hälfte der Internetnutzer im Alter zwischen 18 und 44 Jahren sind, tummeln sich zunehmend auch ältere Menschen im weltweiten Web. Wie eine aktuell veröffentlichte Untersuchung des Pew Internet and American Life Projects zeigt, werden die größten Zuwachsraten in Sachen Internetnutzung derzeit nämlich bei den wesentlich älteren 70- bis 75-jährigen Nutzern verzeichnet. Während 2005 noch lediglich 26 Prozent dieser Altersgruppe online waren, sind es heute bereits 45 Prozent. "Es ist eine weit verbreitete Fehleinschätzung, dass die ältere Generation sich nicht für neue Unterhaltungstechnologien interessiert", stellt Gerlinde Zehetner, Geschäftsführerin von seniormedia marketing http://www.seniormedia.at , im Gespräch mit pressetext fest.
Seit Oktober 2003 ist Zehetner an der Initiative seniorkom.at http://www.seniorkom.at beteiligt, der es in erster Linie darum geht, älteren Menschen den Einstieg in das Internet zu erleichtern. "Natürlich gibt es aber genauso Leute, die sich nicht mehr für die Nutzung des Webs begeistern können", räumt Zehetner ein. Entscheidender Aspekt hierbei sei, ob die Senioren das Gefühl haben, dass ihnen die moderne Technik persönlich von Nutzen sein kann. Gerade für ältere Menschen, die beispielsweise nicht mehr ohne Hilfe aus dem Haus gehen können, halte das Web eine Reihe von Möglichkeiten bereit, mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben. "Das Internet bietet in dieser Hinsicht einen echten Mehrwert, da es der älteren Generation nicht nur die Kommunikation und das Kennenlernen neuer Leute erleichtert, sondern auch noch einen gewissen Spaßfaktor mitbringt", fasst Zehetner zusammen.
Im Unterschied zu der dominierenden jüngeren Nutzerschaft setzen ältere Menschen das Internet eher weniger für Sozialisierungs- und Unterhaltungszwecke ein. Im Vordergrund stehen laut der aktuellen Untersuchung vielmehr Aktivitäten wie die Suche nach bestimmten Informationen, E-Mail-Verkehr und das Einkaufen auf Online-Shopping-Portalen. Besonders gefragt sind dabei Suchanfragen zu speziellen Gesundheitsthemen, die in älteren Nutzerkreisen deutlich stärker verbreitet sind als bei den Jungen. "Gesundheitsfragen treiben die Generation 73plus genauso stark ins Web wie die Altersgruppe der 18- bis 32-Jährigen", heißt es im präsentierten Bericht. Bei Teenagern sei dieser Themenbereich hingegen wesentlich schwächer gefragt. Insgesamt gesehen zeigt sich aber auch bei Unterhaltungsangeboten ein deutlicher Aufwärtstrend bei älteren Nutzern. So gaben 13 Prozent der 64- bis 72-Jährigen an, hin und wieder Videomaterial aus dem Internet herunterzuladen. Gegenüber dem Vergleichswert aus 2005 entspricht das einem Zuwachs von acht Prozent. (pte)