Acer bleibt dem Channel treu und will bis 2006 Dell schlagen

08.01.2004
Wo westliche Unternehmen schon mit einstelligem Wachstum zufrieden wären, geben sich die erfolgsgewohnten Asiaten sehr viel weniger bescheiden. So hat Acer Anfang vergangener Woche das Umsatzziel von 1,66 Milliarden Dollar auf knapp 2,34 Milliarden Dollar nach oben geschraubt, was gegenüber dem Plan-Soll einem Plus von 40,4 Prozent entspricht. Der konsolidierte Umsatz soll sich von ursprünglich anvisierten 3,86 auf 4,48 Milliarden Dollar erhöhen, das Vorsteuerergebnis von 185,6 auf 225,1 Millionen Dollar. Taiwans Vorzeigeunternehmen verdankt dieses überplanmäßige Wachstum vor allem starken Notebook-Verkäufen in Europa.

Wo westliche Unternehmen schon mit einstelligem Wachstum zufrieden wären, geben sich die erfolgsgewohnten Asiaten sehr viel weniger bescheiden. So hat Acer Anfang vergangener Woche das Umsatzziel von 1,66 Milliarden Dollar auf knapp 2,34 Milliarden Dollar nach oben geschraubt, was gegenüber dem Plan-Soll einem Plus von 40,4 Prozent entspricht. Der konsolidierte Umsatz soll sich von ursprünglich anvisierten 3,86 auf 4,48 Milliarden Dollar erhöhen, das Vorsteuerergebnis von 185,6 auf 225,1 Millionen Dollar. Taiwans Vorzeigeunternehmen verdankt dieses überplanmäßige Wachstum vor allem starken Notebook-Verkäufen in Europa.

Bis 2006 hat sich Acer ein jährliches Umsatzwachstum von 40 Prozent als Ziel gesetzt. Erreichen will man das mit absoluter Channel-Treue. Wie aus der Distribution zu erfahren war, sei Acer der einzige Hersteller, der im vierten Quartal 2003 keine Lieferschwierigkeiten hatte.

Umsatzziel für 2004 sind 4,5 Milliarden Dollar. 2005 sollen es 7 Milliarden Dollar werden und 2006 über 10 Milliarden Dollar. Acer bleibe dem indirekten Handel über Distributoren und Fachhandelspartner treu und schwimme damit bewusst gegen den Strom des direkten Wegs, den Dell vorgebe, erklärte Stan Shih (Shi Zhenrong), Chairman und CEO der Acer Group. Andere IT-Giganten wie Hewlett-Packard und IBM mögen Dell folgen und den Direktvertrieb ausbauen, nicht so Acer, beschied Shih.

Acers neues Channel-Business-Modell sieht vor, innovative Produkte auf Basis der "Empowering Technology" (Befähigungstechnologie) unter dem Grundsatz eines freundlichen, verlässlichen "E-Caring" zu vertreiben, erklärte Shih in einem geschäftsphilosophischen Spagat.

"Empowering Technology" oder "Empowering People" ist Acers Motto bei der Entwicklung von IT- und UE-Produkten, die Technologie mit Software vereinen, um den Menschen das Leben angenehmer zu gestalten. Unter "E-Caring" versteht Shih, den Verbrauchern bezahlbare Produkte und Services anzubieten, die ihren Wünschen und Anforderungen entsprechen.

"Empowering Technology" und "E-Caring" sollen besonders im Bereich Digital Home Entertainment zum Ausdruck kommen, den Acer im April 2004 mit einer Reihe von neuen Produkten mit Leben füllen will. So mit dem "E TVD", einen LCD-Fernseher mit Internetfunktionen, oder der "E Box" für den drahtlosen Empfang und Versand von Fotos, Musik und anderen PC-Inhalten. "E 2Go" wiederum ist ein tragbares Gerät für den zeit- und ortsunabhängigen Echtzeit-Empfang von digitalem Inhalt.

Ein wichtiges Angriffsziel ist der US-Markt, den das taiwanische Unternehmen laut Deutschland-Chef Walter Deppeler nach europäischem Muster neu aufrollen will. 2004 und 2005 soll der Umsatz deshalb von 300 Millionen Dollar im Jahr 2003 jeweils verdoppelt werden. Geplantes Ziel für 2006 ist dann ein Umsatz von 1,8 bis 2,0 Milliarden Dollar in den USA.

Meinung des Redakteurs

Acer-Chef Shih gibt sich schon arg vollmundig, wenn er ein jährliches Wachstum von 40 Prozent erreichen will. Ein Gelingen hängt wesentlich von der Performance in den USA ab, wo das taiwanesische Unternehmen jetzt den europäischen Weg gehen will, um durch intensive Channel-Arbeit mehr an Boden zu gewinnen. Ob das europäische Erfolgsrezept auf Amerika übertragbar ist, ist fraglich. Schließlich ist der umgekehrte Weg, den europäischen Markt ame-rikanisch anzugehen, auch meist in die Hose gegangen.

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