Actebis IT-Revolution: "Wir wollten diesmal auch Größe zeigen"

28.06.2001
Neues Motto an einem neuen Ort: Die diesjährige Actebis-Hausmesse, "IT-Revolution", fand zum ersten Mal nicht in Soest, sondern in Duisburg statt. Das Resultat: Mehr Aussteller und mehr Kunden ließen das Ergebnis auf sich wirken.

Das heimische Soest scheint für den westfälischen Distributor zu klein zu werden. Immerhin konnte Actebis 50 seiner Lieferanten für die diesjährige Hausmesse gewinnen und 1.350 Kunden reisten in die Ruhrpottidylle Duisburg

"In Soest hätte es in diesem Jahr an einem entsprechenden Veranstaltungsort gefehlt: Es wäre zu eng geworden. Außerdem wollten wir diesmal auch Größe zeigen", erklärt Karl Hoffmeyer, Director Sales für Deutschland, den Ortswechsel in den Duisburger Tagungsort Kraftzentrale. Erstmals hatte der Broadliner seine Veranstaltung auf nur einen Tag, vergangenen Freitag, reduziert.

56 seiner Lieferanten konnte Actebis für die IT-Revolution gewinnen und rund 1.200 Kunden-Anmel-dungen lagen am Freitag vor. Begrüßt wurden die bereits am Morgen angereisten Fachhändler vom neuen Chef der Actebis Computer Deutschland GmbH, William Geens, der als frischgebackener Geschäftsführer einen vollen Terminkalender hatte und "so viele Gespräche wie nur möglich führen" wollte. Als seine wichtigste Aufgabe im neuen Job für das laufende Geschäftsjahr nennt Geens: "Erfolgreich unsere strategisch wichtigen Projekte wie die SAP-Einführung über die Bühne bringen."

Geplant war die SAP-Umstellung für die Deutschland GmbH bereits für den 1. August: Die Actebis Holding, die AID (Actebis International Distribution GmbH) und die belgische Niederlassung arbeiten bereits mit dem neuen Warenwirtschaftssystem. Beim Deutschlandgeschäft lässt man allerdings Vorsicht walten und hat den Termin auf den 1. Dezember verschoben. "Wir können dann gleichzeitig die Euro-Umstellung zum 1.1.02 mitnehmen", meint Geens. Turbulenzen im Weihnachtsgeschäft sieht er dagegen nicht auf sich und seine Mannschaft zukommen.

Auch die Übernahme der Systematics-Hardware-Sparte durch Actebis (siehe ComputerPartner 14/01, Seite 50) sieht der neue Deutschlandchef gelassen: "Wir arbeiten auch weiterhin channelorientiert und werden nicht direkt vertreiben. Wir bieten Systematics hier einen Dienstleistungsansatz und übernehmen ausschließlich logistische und administrative Aufgaben", wiegelt Geens das Thema ab.

Schwache Nachfrage und damit schwache Absätze im April und Mai gingen auch an Actebis nicht spurlos vorüber, wie Geens und Vertriebschef Hoffmeyer übereinstimmend in Duisburg bestätigten. Personalabbau wie bei Münchener Wettbewerbern sei aber nicht im Gespräch: "Wir werden weiter alle Ressourcen brauchen und schließlich machen die Mitarbeiter unsere Kompetenz aus - da können wir zuletzt sparen", versichert Geens.

Während die Eigenmarken Targa und Peacock im vergangenen Jahr im Mittelpunkt der Hausmesse aufgrund der radikalen Strategieänderung des Broadliners standen, hatten Axel Janßen, Managing Director AID, und sein Team in Duisburg eher mit Business-as-usual zu tun. "April, Mai war überall Heulen und Zähneklappern angesagt. Ab Mitte August wird’s wieder bergauf gehen. Microsofts XP-Einführung wird für Wachstumsimpulse sorgen", ist sich Janßen sicher.

Zwar kritisierten einige Targa- und Peacock-Partner das fehlende Marketing bei den Eigenmarken, aber hier konnte Janßen bereits Besserung zusagen: Ab Ende Juli wird es entsprechende Maßnahmen speziell für Fachhändler geben und ab Mitte August plant Actebis dann auch ein verstärktes Endkunden-Marketing.

www.actebis.de

ComputerPartner-Meinung:

Die diesjährige IT-Revolution in Duisburg packte Actebis wesentlich professioneller und in einem größeren Rahmen als noch in den vergangenen Jahren an. Lieferanten und Kunden schienen das zu ahnen und erschienen zahlreicher als sonst: Bereits gegen Mittag war die Duisburger Kraftzentrale voll. Auch die abendliche Party "@nd more" ließ wohl bei den Wenigsten Wünsche offen. (ch)

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