Actebis Peacock im Aufwind

18.11.2004
Seit ihrem Einstieg bei Actebis hat Bärbel Schmidt das Unternehmen nicht nur durch den Merger mit Peacock begleitet. Sie hat dem Distributor auch wieder zu einer gewissen Stabilität verholfen.

Branchenkenner und Lieferanten behaupten, dass Actebis Peacock in diesem Jahr nicht nur zu Tech Data aufgeschlossen hat, sondern sie sogar überholt hat. Was können Sie dazu sagen?

Schmidt Wir sind mit der Geschäftsentwicklung in diesem Jahr sehr zufrieden. Da der Markt insgesamt aber kaum wächst, geht das Wachstum von Actebis Peacock zulasten einiger Wettbewerber. Wir haben in vielen Geschäftsbereichen tatsächlich aufgeholt.

Actebis Peacock macht sehr viele Geschäfte mit Hewlett-Packard. Wie hoch ist der Umsatzanteil mit HP-Produkten?

Schmidt HP ist und bleibt für uns ein wichtiger Hersteller und einer unserer Top-Umsatzträger. Wegen des breiten Produktspektrums wird HP immer einen überdurchschnittlichen Anteil an unserem Geschäft ausmachen.

Ihr Wettbewerb ist teilweise nicht gut auf das aggressive Preisdumping der Actebis Peacock zu sprechen.

Schmidt Actebis Peacock wurde in der Vergangenheit oftmals zu hohe Preise nachgesagt. Uns nun mit Preisdumping in Verbindung zu bringen, ist absolut übertrieben, da gibt es ganz andere. Wir haben in den vergangenen Jahren konsequent Strukturen, Prozesse und Systeme optimiert, sodass wir nun auch von günstigeren Kostenstrukturen profitieren, die uns helfen, gute Preise zu machen.

Sind beim Pricing Veränderungen geplant?

Schmidt Nein.

Wie viele Lieferanten hat Actebis Peacock derzeit in der Abteilung CE/IT-Konvergenz und wie viele Mitarbeiter sind dort beschäftigt?

Schmidt Mit dem Thema beschäftigen sich zur Zeit alle wesentlichen Hersteller. Somit setzen sich auch alle betroffenen Mitarbeiter im Produktmarketing intensiv mit dem Thema Konvergenz auseinander. Zusätzlich haben wir zwei Business Developer für die Consumer Electronic, die sich ausschließlich mit neuen Produkten und deren Vermarktung beschäftigen.

Unter der Leitung von Michael Urban als Vorsitzender der Geschäftsführung schrieb Actebis lange Zeit Verluste. Haben Sie es geschafft, das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen?

Schmidt Wir sind sehr gut unterwegs und wirklich zufrieden mit dem bisherigen Geschäftsverlauf. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir in Absprache mit unserer Konzernmutter uns dazu nicht detaillierter äußern können und wollen.

Wie sieht Ihre Prognose für das vierte Quartal 2004 und den Jahresanfang 2005 aus?

Schmidt Vom Jahresendgeschäft 2004 versprechen wir uns einen runden Abschluss eines insgesamt positiven Jahres. Das vorige Quartal wird wie immer durch das Weihnachtsgeschäft mit einer hohen Nachfrage nach allen gängigen Consumer-Electronic- und Mobility-Produkten geprägt. Notebooks verdrängen die klassischen Desktops weiter, und DVD-Recorder, Multimedia-PCs, Festplatten-MP3-Player, aber auch LCD-TVs und alle WLAN- und VoIP-Produkte sind die Top-Seller zu Weihnachten.

Die Begeisterung für diese Produkte wird auch das nächste Jahr prägen. Im Businessbereich dagegen werden Mobility- und Security-Lösungen die Hauptrolle spielen.

Eine letzte Frage hätten wir noch: Otto hat lange Zeit einen Käufer für Actebis gesucht. Seit dem Flop mit Joe Hemani ist es still um dieses Thema geworden. Glauben Sie, dass es wieder hoch kocht?

Schmidt In dynamischen Märkten mit hohem Wettbewerbsdruck sind strategische Partnerschaften mit anderen Unternehmen immer eine Option. Allerdings besteht aufgrund der Marktsituation und Geschäftslage der Actebis-Gruppe dazu kein Zeitdruck.

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