Ärgernis der Woche

02.10.2000

Wahre Toleranz ist, wenn man sich auch da offen zeigt, wo es einem eben nicht mehr ganz so leicht fällt. Diese Auffassung scheint Sony allerdings nicht zu teilen, denn der Hersteller hat sich ganz klare Toleranzgrenzen gesteckt. Genaueres zu berichten weiß zu diesem Thema Marc Schmidt von der Innovasys GmbH in Hamburg: "Wir haben einem Screendesigner ein Vaio 309 verkauft. Leider weist das Gerät Pixelfehler auf, und zwar in recht konzentrierter Form. Es ist einfach sehr unangenehm für einen Profi, Designpräsentationen bei wichtigen Kunden zu machen - und mitten im Bild je nach Hintergrund einen dunklen oder hellen Fleck sichten zu müssen." Der Händler konnte den Ärger seines Kunden gut nachvollziehen und tauschte das Gerät gegen ein firmeninternes 309er Vaio aus. "Das hat zwar auch Pixelfehler, aber nicht in so gravierender Form. Da sind die fehlerhaften Punkte verstreut und damit nicht auffällig", erzählt Schmidt. Doch das andere Gerät versuchte er umzutauschen. "Da hatten wir aber kein Glück, denn der Pixelfehler befindet sich innerhalb der Toleranzgrenze des Herstellers. Dabei ist es unerheblich, ob sich die Pixelfehler über den ganzen Bildschirm verteilen oder einen richtig dicken Punkt mitten im Panel verursachen", berichtet Schmidt und führt hinsichtlich der Argumentation des Herstellers, der partout nicht umtauschen will, weiter aus: "Außerdem hieß es, der Kunde müsste sich das eben vorher näher anschauen, schließlich wüsste man doch, dass solche Fehler auftreten - auch bei anderen Herstellern. Wir verkaufen auch HP und Compaq, da hatten wir solche Mängel noch nicht." Das alles sei "ärgerlich und nervig", zumal er die Sony-Notebooks ansonsten gut finde. "Ich werde den Kunden wohl künftig sagen müssen, dass Umtauschaktionen bei Pixelfehlern schwierig sein können." Und seitens der Hotline habe er sich noch von einer Dame anhören dürfen: "Sie sind ja schon ein bisschen kleinlich." Tja, die Dame muss ja auch nicht zahlen.

Stellungnahme von Olaf Pempel, Manager Press & Information, Sony Deutschland GmbH: Leider sind Pixelfehler bei TFT-LC-Displays produktionstechnisch bedingt. Deshalb hat in der Regel jeder Hersteller individuell Toleranzgrenzen festgelegt, wie viele Pixelfehler bei welcher Display-Größe und Auflösung für den Anwender noch akzeptabel sind. Diese Anzahl ist bei Sony übrigens niedriger als bei vielen unserer Mitbewerber. Der Fall von Herrn Schmidt von der Firma Innovasys GmbH und seines Kunden ist uns bekannt. Unsere Support-Hotline "Vaio Link" hat diesen Vorgang geprüft: Im Display des betreffenden Vaio-Notebook F309 befinden sich zwei Pixelfehler. Herr Schmidt äußerte der Hotline gegenüber, dass sein Kunde auf gar keinen Fall irgend einen Pixelfehler im Display akzeptiere. Wir bedauern den für die Innovasys GmbH sicherlich ärgerlichen Fall, doch leider liegt die Anzahl der bei diesem Notebook aufgetretenen Pixelfehler innerhalb des von uns definierten Toleranzbereiches. Und dieser ist bei Sony - wie bereits oben erwähnt - weitaus enger definiert als bei vielen anderen Herstellern.

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