DIETZENBACH/KÖLN: Das Thema digitale Fotografie hat es nun auch Lexmark angetan. Als nach eigener Aussage erster Druckerhersteller hat das Unternehmen einen neuen Printer präsentiert, der Fotos sowohl vom PC als auch direkt von der digitalen Kamera druckt.Als innovatives Unternehmen sieht sich Lexmark gern: "Wir waren die ersten am Markt, die unter anderem lasergefertigte Tintenpatronen, einen Stromsparmodus bei Laserdruckern oder eine Netzwerk-Managementsoftware angeboten haben", berichtet Hans-Heinrich Müller, Leiter der Consumer Printer Division bei Lexmark in Dietzenbach. Nun hat der Hersteller mit seinem neuen Tintenstrahldrucker "Photo Jetprinter 5770" nach eigenem Bekunden wieder die Nase vorn. Zwar habe Wettbewerber Epson kürzlich ein ähnliches Produkt, den "PT-100", vorgestellt. Dennoch warte der Lexmark-Drucker mit den besseren Eigenschaften auf.
"Der Jetprinter 5770 hat mit 1.200 x 1.200 dpi eine höhere Auflösung und verfügt über einen leiseren Papiereinzug dank eines eigenen kleinen Motors", streicht Lexmark-Produktmanagerin Astrid Gebauer heraus. Außerdem biete das Lexmark-Gerät die Möglichkeit, ein Iomega Zip-Laufwerk anzuschließen, um die digitalen Fotos zu speichern. Der größte Unterschied aber sei der Preis: "Während der Epson-Drucker in den USA für 699 Dollar angeboten wird, kostet unser Gerät nur 699 Mark", so Gebauer.
"Ganz einfach" ist laut Lexmark die Bedienung des Jetprinters 5770: Das Foto wird mit einer Digitalkamera geknipst. Anschließend wird die Compactflash- oder die Smartmedia-Karte des digitalen Fotoapparates in den Drucker gesteckt (zwei Steckfassungen). Über ein Bedienerpanel können verschiedene Einstellungen wie Positionierung und Größe des Fotos bestimmt sowie vom Anwender bereits vorformulierte Bildunterschriften ausgewählt werden. Der Drucker kann so als Standalone-Gerät arbeiten. Schließt man ihn an einen PC an, wird die Geschwindigkeit bei Farbe mit bis zu vier Seiten pro Minute angegeben. Der Fotodrucker ist ab April lieferbar und kommt zusammen mit einer Farb- und einer Fotopatrone in den Handel.
Fotofachhandel soll Drucker vertreiben
Vertrieben werden soll das Gerät, das sich in erster Linie an Hobby- und professionelle Fotografen sowie an Soho-Anwender richtet, laut Produktmanagerin Gebauer sowohl über den Foto- und Computerfachhandel als auch den Retail-Kanal. "Wir haben bereits sehr positive Gespräche mit dem Fotofachhandel geführt. Dort herrscht die Meinung, daß mit diesem Produkt das Thema digitale Fotografie vorangebracht werden kann", ergänzt Müller. Stückzahlmäßig schwebt dem Lexmark-Manager eine Größenordnung zwischen 20.000 und 40.000 in diesem Jahr vor. Ob allerdings wirklich so viele Drucker über den Ladentisch wandern, bleibt abzuwarten: Immerhin liegen die Kosten pro Foto im Postkartenformat bei rund 1,50 Mark. Dennoch dürfte der neue Tintenstrahldrucker für den Handel interessant sein: Müller glaubt an Margen von bis zu 20 Prozent.
Kompatibel ist der Photo Jetprinter 5770 übrigens zu den meisten digitalen Kameras wie von Agfa, Canon, Epson, Kodak und Minolta. Passend dazu stellt Agfa auf der Cebit ihre erste Megapixel-Digitalkamera mit USB-Anschluß für 898 Mark vor. Die "E-Photo CL 30" bietet vier Auflösungsmodi und einen neuen Schwarzweiß-Textmodus für die Aufnahme von Textdokumenten.
Als weitere Novität in der neuen Produktfamilie "Convential-Line", die auf die Verwandtschaft mit konventionellen Kleinbild-Kameras hinweisen soll, präsentieren die Kölner auf der Cebit die Agfa "E-Photo CL 50" für 1698 Mark. Neben den üblichen Features kommen hier beispielsweise ein LCD-Monitor mit Sun Catcher sowie Sound und Serienbilderfunktion hinzu sowie die Möglichkeit, Fotos zu Panaramen zusammenzufügen. Verfügbar ist die CL 50, ebenso wie ihre kleine Schwester, ab April. (sn)
Ein Bundle zwischen den beiden Consumer-Produkten, dem Lexmark Photo Jetprinter 5770 und der neuen Digitalkamera Agfa E-Photo CL 30, ist nach Aussagen der Hersteller nicht vorgesehen. Wünscht es der Handel jedoch, sei auch das vorstellbar.