Update Acer-Personalie

Ahrens sieht China als Herausforderung

10.03.2009
Zwei Jahre war es um den ehemaligen Acer-Deutschlandchef Oliver Ahrens relativ ruhig geworden. Jetzt meldet er sich zurück - in China. ChannelPartner.de hat ihn dort am Telefon erwischt.
Oliver Ahrens will sein Lager in Shanghai aufschlagen.
Oliver Ahrens will sein Lager in Shanghai aufschlagen.
Foto: Acer

Zwei Jahre war es um den ehemaligen Acer-Deutschlandchef Oliver Ahrens relativ ruhig geworden. Jetzt meldet er sich zurück - in China. ChannelPartner.de hat ihn dort am Telefon erwischt.

Am 1. April 2009 löst Ahrens, aktuell noch Display- und Peripheriechef in EMEA, TY Lay als Corporate Vice President und President von Acer China ab. Zuletzt hat er die Acer-Geschäfte in Österreich auf Vordermann gebracht.

"Ja, das war eine Beförderung für mich, auch wenn ich mich eine Zeit lang geziert habe, nach China zu gehen", sagt der begeisterte Familienvater. Als vor Jahren das erste diesbezügliche Angebot kam, war selbst seine chinesische Frau aus Rücksicht auf die Kinder nicht begeistert von der Idee, wie Ahrens damals ChannelPartner verriet.

Auch China steckt tief in der Finanzkrise und wird nach neuen Analystenzahlen wahrscheinlich nur ein Wirtschaftswachstum von 6,5 bis 7 Prozent hinlegen, eine Katastrophe für das Reich der Mitte, das in den letzten 20 Jahren Wachstumsraten von über zehn Prozent gewohnt war.

Auch der chinesische PC-Markt ist davon laut Ahrens in Mitleidenschaft gezogen worden und hat im vierten Quartal 2008 auf Jahresbasis einen Rückgang von 20 Prozent erlebt. Für 2009 rechnen die Analysten aber immer noch mit einem einstelligen Wachstum, das Ahrens mit Acer China übertreffen möchte. Und das sieht er als spezielle Herausforderung.

Der chinesische PC-Markt ist laut Ahrens zu 66 Prozent von Desktops getrieben. Ansetzen will Acer China aber vor allem im stark wachsenden mobilen Geschäft. Ahrens' Ziel ist es, den Marktanteil mit mobilen Rechnern von derzeit 7 auf über 10 Prozent zu hieven. 85 Prozent der in China verkauften Notebooks und Netbooks sind im Bereich 14 Zoll oder kleiner.

Sehr viel versprechend ist für Ahrens der chinesische Markt für Netbooks mit 3G. Am 17. Mai 2009 werden China Mobile und China Unicom mit dem Regelbetrieb für "das chinesische UMTS" beginnen.

Am starken Desktop-Markt hängt auch der für Monitore, von denen Acer laut Ahrens 200.000 bis 300.000 Stück verkauft. Als Display-Experten reizt ihn dabei die Nähe zu den LCD-Panel-Herstellern mit kurzen Beschaffungszeiten und das entsprechend schnelle Reagieren auf die Marktpreise in China.

Auch wenn Ahrens sich in der Finanzkrise keinen Illusionen hingibt, plant er, bis Jahresende die 1-Milliarde-Dollar-Hürde in China zu nehmen. Der Vorjahresumsatz lag bei rund 800 Millionen Dollar.

TY Lay, Ahrens Vorgänger in China und langjähriger Präsident für das weltweite Brand-Business von Acer, wird dem Unternehmen und auch dem neuen Landeschef weiter beratend zur Verfügung stehen, gibt aber seine Position als Corporate Vice President auf. (kh)

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