Der unter anderem für den Lebensmitteldiscounter Aldi tätige Elektronikgroßhändler Medion hat im zweiten Quartal weniger umgesetzt als vor Jahresfrist. Für diese Geschäftsentwicklung seien vor allem Projektverschiebungen verantwortlich. Obwohl Medion in den letzten drei Monaten nicht von der insgesamt gestiegenen Nachfrage nach Computern in der Branche profitiert hat, hofft man jedoch, die zuvor ausgegebenen Jahresziele erreichen zu können. "Umsatz hat nicht generell etwas mit Absatz zu tun. Dass der Umsatz geringer ausgefallen ist, hat seine Ursache darin, dass wie im Projektgeschäft üblich einige Vorhaben nicht wie geplant im zweiten Quartal umgesetzt werden konnten, sondern folglich in das Folgequartal gerutscht sind", heißt es von Medion..
Im Detail ging der Umsatz nach 311,6 Millionen Euro im Vorjahr auf nunmehr 300,5 Millionen Euro leicht zurück. Im Vergleich zu den Umsatzzahlen des Konzerns legte der PC-Markt im selben Zeitraum in Westeuropa nach Angaben des IT-Marktforschers Gartner mit 13,8 Millionen verkauften Geräten um 23 Prozent zu. Operativ betrachtet stieg der Medion-Gewinn vor Zinsen und Steuern auf 4,5 Millionen Euro nach 2,8 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Netto waren es aktuell 3,7 Millionen nach 2,1 Millionen Euro. Die Meldung beflügelte den Aktienkurs jedoch nicht. Gestern notierte das Papier mit 4,29 Prozent im Minus bei 11,60 Euro. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, dürften die Aktionäre trotz des Optimismus, den Medion für das dritte und vierte Quartal sieht, beunruhigt bleiben. Zeitweise notierte die Aktie des im SDax gelisteten Konzerns um bis zu zwölf Prozent im Minus.
Obwohl Medion vor allem Projektverschiebungen für den Kursverlauf verantwortlich macht, sei aber erkennbar, dass die Erlöse im dritten Quartal über dem Vorjahreswert von 330 Millionen Euro liegen werden. Vom vierten Quartal, das vor allem durch das Weihnachtsgeschäft dominiert wird, erwartet der Elektronikgroßhändler die Einbußen mehr als wettmachen zu können. Unterdessen hat der Medion-Vorstand seine Jahresprognose bestätigt. Demnach sollen die Erlöse um drei bis fünf Prozent in der Bandbreite zwischen 1,7 bis 1,75 Milliarden. Euro ansteigen. Die operative Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern soll laut eigenen Angaben zwei bis 2,5 Prozent erreichen. Für das kommende Geschäftsjahr strebt Medion ein Ergebnis an, das verglichen zu 2008 mindestens in der gleichen Größenordnung ausfallen soll. 2007 hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von 1,66 Milliarden. Euro mit 20,3 Millionen Euro netto eine stabile Geschäftsgrundlage geschaffen. (pte/rw)