Aktives Storage-Resource-Management spart Zeit und Geld

16.01.2003
Für eine effiziente Nutzung von Speicherressourcen in Storage Area Networks (SAN) ist der Einsatz von Management-Software unumgänglich. Zwei wichtige Werkzeuge hierfür sind SAN-Management und Storage-Resource-Management (SRM).

SAN-Verwaltungsprogramme visualisieren die Komponenten eines Speichernetzes, stellen deren Abhängigkeiten zueinander dar und zeigen den Auslastungsgrad an. Sie erkennen frühzeitig Fehler und weisen auf vorbeugende Maßnahmen hin. Damit verhindern oder minimieren sie Ausfallzeiten und gewährleisten die Verfügbarkeit der SAN-Komponenten. Für eine vorausschauende Planung benötigter Netz- und Speicherkapazitäten sind die Informationen, die diese Management-Werkzeuge liefern, unerlässlich.

SAN-Management ist auf einer tieferen Ebene als Storage-Resource-Management angesiedelt. Die Software gibt einen Überblick über die gesamte Speicherinfrastruktur eines Netzwerks. Ihr Hauptaufgabenfeld ist die physische Betrachtung der Speicher, der Netzwerkkomponenten wie Switches, Hubs und Router sowie der am Netzwerk angeschlossenen Server.

SAN-Management liefert keine Informationen über die außerhalb der Netzschnittstelle liegenden Betriebssysteme und Applikationen. Dafür sorgt das Storage-Resource-Management. SRM umfasst neben dem physischen Management der Ressourcen auch die logische Visualisierung und Verwaltung der angeschlossenen Komponenten bis zu den Schnittstellen der Anwendungen.

Es gibt sowohl aktives als auch passives Storage-Resource-Management. Passives SRM überwacht in erster Linie alle physischen und logischen Komponenten einer Speicherinfrastruktur und liefert Berichte über deren Zustand ab. Aktives SRM geht einen Schritt weiter und verwendet die gesammelten Informationen für ein manuelles oder automatisches, regelbasiertes Management. Beispielsweise liefert passives SRM lediglich die für die Kapazitätsplanung entscheidenden Informationen über die vorhandenen Speichersysteme und deren Auslastung. Aktives SRM hingegen weist den Applikationen den benötigten Speicherplatz laut den zuvor aufgestellten Regeln gleich selbstständig zu (Storage on Demand).

Frühzeitiges Erkennen von Fehlern

Frank Bunn, Solutions-Marketing- Manager beim Hersteller von Speichersoftware Veritas, sieht den größten finanziellen Kundennutzen des passiven SRM in der Anzeige von Statusinformationen und dem frühzeitigen Erkennen von Fehlern: "Die Software warnt vor sich anbahnenden Ereignissen, zum Beispiel Speicherkapazitätsengpässen, und informiert über bereits aufgetretene Fehler. Der Administrator kann reagieren, bevor sich der Fehler negativ im Speichernetz auswirkt." Passives SRM verkürzt somit Reaktions- und Reparaturaufwand, was sich wiederum in weniger und kürzeren Ausfallzeiten für die Applikationen niederschlägt.

Weitere Kostenersparnisse bringen die Visualisierungs- und Reporting-Funktionen. Viele Firmen pflegen die Bestandslisten ihrer Speicherinfrastruktur immer noch über Tabellen. Probleme können auftreten, wenn die Listen nicht auf dem neuesten Stand sind.

Drei Ebenen auf einen Blick

Passives SRM betrachtet einzelne Ebenen eines Speichernetzes isoliert. Für ein End-to-End-Management und eine proaktive Verwaltung von Speichersystemen ist es jedoch erforderlich, die drei Ebenen Server/Applikation, Netzwerk und Speicher gemeinsam zu betrach-ten. Im Gegensatz zum LAN-Management, wo es mit TCP/IP ein durchgängiges Adressierungskonzept gibt, sind die Speicherebenen nicht konsistent ansprechbar. Adressinstanzen der Speicherebene sind die Target-IDs und LUNs (Local Unit Number). Die Netzebene kommuniziert über die World Wide Names (WWN) des Fibre-Channel-Protokolls. Auf Betriebssystemebene wird mit Device-Pfaden und bei Datenbanken zusätzlich mit Table-Spaces und Dateinamen gearbeitet. "Aufgrund der Komplexität sind heute nur ganz wenige Werkzeuge in der Lage, diese inkonsistenten Ebenen als eine Gesamtheit zu betrachten und die logisch-physischen Zusammenhänge und Ab-hängigkeiten darzustellen", erklärt Bunn. "Aktives Storage-Resource-Management setzt dies zwingend voraus, um den Anwendern einen zusätzlichen Nutzen zu bringen."

Die ganzheitliche Sicht auf die drei Ebenen ist die Basis für Storage on Demand. Darüber hinaus verhindert sie Fehler bei der Speicherkonfiguration in Netzen und vermeidet Ausfallzeiten sowie Datenverlust. Identische LUNs, die unbeabsichtigt mehreren Servern zugewiesen wurden, was Datenintegrität verletzen oder Informationen zerstören könnte, werden rechtzeitig erkannt und angezeigt.

Ein wirkungsvolles Management überwacht daneben die Last auf den Kommunikationspfaden vom Server zum Speicher. Es erkennt Überlastungen auf einzelnen Strecken und sorgt für eine optimale Verteilung (Load Balancing) des Kommunikationsflusses, indem es bei Bedarf zusätzliche Pfade zuschaltet. Die Folge sind bessere Antwortzeiten und erhöhte Effizienz.

Die Charge-Back-Funktionen des Werkzeugs verteilen die entstehenden Kosten gerecht an die Speicherkonsumenten. Kapazitätsgenaue Abrechnungen sind jedoch heute noch weit gehend die Ausnahme. Die regelgesteuerte Reaktion auf Ereignisse verringert die manuelle Arbeit des Administrators und reduziert Ausfallzeiten. Eine gewisse Zeitersparnis bringt die Integration von herstellerspezifischen Verwaltungswerkzeugen. Durch eine zentrale Management-Oberfläche für alle heterogenen Systeme lassen sich Fehlersituationen und Trainingsaufwand verringern. (ce)

ComputerPartner-Meinung:

SAN-Management und Storage-Resource-Management helfen nicht nur bei der Verwaltung der Speichernetze, sondern sparen auch eine Menge Kosten. Dies sollte dem Kunden klar gemacht werden, damit seine Investitionsentscheidung die gewünschten Einspareffekte erzielen kann. (ce)

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