Durch die Kooperation mit PGP reichert Aladdin seine USB-Tokens mit neuer Funktionalität an. Nun können auf dem Chip auch der private und öffentliche Schlüssel für die vertrauliche E-Mail-Korres-pondenz gespeichert werden. Ferner ist der Anwender nun in der Lage, auf seiner Festplatte geschützte Bereiche zu schaffen, auf die nur er Zugriff erhält. So-gar eine preiswerte Single-sign-onLösung für den Zugang auf unterschiedliche passwortgeschützte Websites lässt sich nun mit dem E-Token realisieren. Die verschiedenen Zugangskennungen und die dazugehörigen Passwörter werden einfach auf der USB-Smart-Card verschlüsselt gespeichert.
Systemadministrator legt die Qualität der Passwörter fest
Nun muss sich der Anwender lediglich ein Passwort merken, nämlich dieses, mit welchem er sein Hardware-Token nach dem Verbinden am USB-Port aktivieren kann. Hier genügen bereits vier beliebige Zeichen, der "faule" Nutzer könnte also hierfür beispielsweise auch seine von der EC-Karte bekannte PIN benutzen oder etwa den vierstelligen Code für sein Mobiltelefon. In unternehmensweiten Anwendungen kann aber der Systemadministrator bestimmen, dass ein Passwort bestimmte Sicherheitsanforderungen erfüllen muss, etwa eine bestimmte Länge, eine Mischung aus Zahlen und Buchstaben und Ähnliches. Die mitgelieferte Software hilft, die Güte des ausgewählten Erkennungscodes zu bestimmen. Außerdem liefert das Programm nach Wunsch knacksichere Passwörter für den Zugang zu geschützten Bereichen auf Websites.
Wunderlampe mit Infineon-Chip
Aladdins USB-Schlüssel gibt es in zwei Varianten: Als "E-Token Pro", mit einem Infineon-Spezialchip und den Verschlüsselungsalgorithmen "RSA 1024 Bit", "Triple DES" und "SHA-1" on Board sowie in der Ausführung "R2", die lediglich mit einem Eeprom ausgestattet ist. Dieses E-Token hat den Nachteil, dass es nur zusammen mit dem PC arbeitet, auf dem die zusätzliche Sicherheitssoftware installiert wurde.
Im Bundle mit den PGP-Lizenzen wird lediglich das Pro-Modell mit 32 Kbit internem Speicher vertrieben - vorerst auch nur in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Andere Regionen sollen im Laufe des Jahres nachziehen. Als Exklusiv-Distributor hier zu Lande fungiert Icon Sys-tems (siehe ComputerPartner 08/2003, Seite 51).
Für die PGP-Aladdin-Lösung gibt es bereits USB-Treiber für alle Windows-Versionen sowie auch für Linux. Mac OS soll ab der zweiten Jahreshälfte ebenfalls unterstützt werden. Die Preisspanne erstreckt sich zwischen 110 bis 190 Euro pro E-Token und Jahr, je nachdem ob PGP-Desktop- oder -Enterprise-Lizenzen erworben werden und wie viele Anwender davon Gebrauch machen. Soll das ganze Sicherheitssystem nicht jährlich, sondern einmalig abgerechnet werden (Dauerlizenz), variieren die Preise pro USB-Schlüssel zwischen 190 und 380 Euro. Dafür ist aber die PKI-Client-Software (Public Key Infrastructure) schon dabei.
Lösungspartner gefragt
Seinen Direktvertrieb hat Aladdin nach Worten des Deutschland-Geschäftsführers Ludger Wilmer komplett aufgeben: "In Deutschland können wir nun auf eine Basis von etwa 50 Lösungspartnern zurückgreifen." Der Geschäftsbereich, der sich um diese Wiederverkäufer kümmert, soll am Firmensitz in Germering bei München sogar noch weiter ausgebaut werden: "Gerade in diesen Tagen wird die Stelle eines Channel-Managers neu besetzt", so Frank Eschenlohr, Aladdins IT-Security-Manager Channel Sales.
Das komplette Lösungsportfolio des Anbieters ist auf der Cebit zu sehen - in Halle 1, Stand D56.
www.aladdin-etoken.de
www.icon.de
ComputerPartner-Meinung
Nachdem Rainbow seine Deutschland-Niederlassung geschlossen hat, nimmt hier zu Lande Aladdin die Rolle des Platzhirsches ein. Da dessen USB-Token nun auch noch E-Mails und Dateien verschlüsseln kann und sogar als ein Single-sign-on-System fungiert, eröffnen sich hier Partnern im Security-Umfeld völlig neue Geschäftsfelder. (rw)