Der CP-Querschläger

Also dann ohne Actebis – und sonst alles gesund?

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Warum der Querschläger ob der geplanten Namensänderung des Distributors nur grinsen muss und sich seinen Teil denkt.

Zur Bekanntgabe von Also Actebis, künftig auf den Namensteil "Actebis" verzichten zu wollen (--> wir berichteten), hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der CP-Querschläger, seine Gedanken gemacht.

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"Die Kombination Also Actebis scheint den durchschnittlichen Börsenkunden intellektuell zu überfordern."
"Die Kombination Also Actebis scheint den durchschnittlichen Börsenkunden intellektuell zu überfordern."

Unter uns: Ich kann Also oder Also Actebis schon nicht mehr hören! Die Synapsen vibrieren beim Vernehmen des aus dem Mittelhochdeutschen stammenden Modalwortes also dermaßen, dass klar durchdachte Gedankengänge in der sommerlichen Südwesthitze schier unmöglich werden.

Eine Namensänderung kann ja manchmal sinnvoll sein. Wer möchte heutzutage noch Computer 2000 heißen? Die Zeiten sind vorbei! Escom, Schlecker oder Neckermann waren einst Vertrauen erweckende Namen – heute nicht mehr. Also ein Grund für eine Umbenennung, denn wer würde seine Läden so nennen?

Einer der Gründe laut Konzernchef, Geschäftsführer und Doppelnamenträger Prof. Dr. Möller-Hergt ist, dass der erste Namensteil bereits an der Börse eingeführt sei: Also – nicht Möller! Die Kombination mit Actebis scheint also den durchschnittlichen Börsenkunden intellektuell zu überfordern. Und das, obwohl halb Europa Actebis kennt und das substantivierte Adverb mehr an Discounter wie Aldi, Netto oder Kik erinnert.

Nun stelle ich mir vor, dass, wenn im allgemeinen Börsengetümmel einer "Also kaufen?" und ein anderer "Also nicht kaufen?" ruft, die Verwirrung nicht kleiner wird.

Eigentlich sind Doppelnamen in der IT-Distribution ein Zeichen für die Erste Liga: Ingram Micro ist der Beleg dafür. Die haben sich ihren Doppelnamen damals eigens zugelegt. Und richtig geschadet hat es keinem. Anders jedoch Also Actebis Peacock, als es unter anderem darum ging, Leute zu entlassen.

Vielleicht hat aber auch nur ein postgenialer Marketingmanager die meldungs- und führungsarme Zeit für das Entwerfen neuer CI-Unterlagen genutzt und somit seinen Arbeitsplatz gesichert. Oder steht eine weitere anlegerfreundliche Entlassungswelle bevor? Denn Namensänderung und Stellenabbau gehen gerne gemeinsam einher. Ja, das Sommerloch! Es wird Zeit, dass die Funkausstellung beginnt – und die Bundesliga! Also wirklich!

Mein Fazit: Interne Machtprobe oder doch überlegte Markenstrategie? Namen sind Schall und Rauch – aber auch Emotion!

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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