AMD: Alles wird schneller mit dem Athlon-64-Prozessor

25.09.2003
Am 23. September stellte AMD sein neues Flaggschiff für den Konsumermarkt, den Athlon 64, vor. Mit dieser CPU will AMD die 64-Bit-Ära im Heimcomputermarkt einläuten und damit seinen Erzrivalen Intel in die Schranken weisen.

Während Intel mit seiner Hyperthreading-Technologie auf Mehrprozessorsysteme setzt, will AMD mit einer auf 64 Bit verdoppelten Datenbus-Breite die Rechenleistung heutiger Computer steigern. Bislang waren reine 64-Bit-Systeme nur in Servern zu finden. Mit dem Athlon 64 will AMD jetzt die gesteigerten Leistungen auch dem Heimanwender zugänglich machen. AMD glaubt, dass spätestens 2007 der gesamte Markt nur noch mit 64-Bit-CPUs arbeiten wird. Heute dagegen arbeiten alle, mit Ausnahme der G5-Rechner von Apple, mit einem 32-Bit-Daten-Bus.

Deshalb ist der Umstieg auf eine 64-Bit-Plattform mit einigen Hardwareänderungen verbunden. Ein älteres System lässt sichnatürlich nicht einfach durch Tausch der CPU 64-bittig machen. Neben dem Prozessor wird für den Kunden also auch ein neues Motherboard fällig.

Unterschiede zum Opteron

Wie beim Opteron (siehe ComputerPartner 36/03, Seite 33) ist auch beim Athlon 64 der Memory-Controller in der CPU integriert. Dadurch erhöht sich die Pin-Zahl des neuen Flaggschiffs auf stolze 754 Anschlüsse.

Den Ahtlon 64 wird es in zwei Varianten geben. Die Standard-version arbeitet mit einem 64-Bit-breiten Daten-Bus zum Speicher, während die FX-Version auf einen 128-Bit-Daten-Bus zugreifen kann. Beide CPUs sind untereinander nicht hardwarekompatibel, da der FX 940 Anschlüsse aufweist.

Der integrierte Memory-Controller besitzt 32 Adressleitungen, sodass der Prozessor direkt vier Gigabyte physikalisch adressieren kann. Laut Aussage von AMD verdoppelt sich der Speicherbedarf beim Konsumenten alle 18 Monate. Heute gehören 512 MB Hauptspeicher schon zum Standard. In wenigen Jahren dürften es weit über ein Gigabyte sein. Der Athlon 64 ist jedenfalls gut dafür gerüstet. Der interne Level-2-Cache ist bei allen Athlon- 64-CPUs mit einem Megabyte recht groß bemessen.

Besonders stolz ist AMD darauf, dass der Athlon 64 auch vollständig kompatibel zur bestehen 32-Bit-Software ist. Das bedeutet, er kann ohne Geschwindigkeitsverlust mit vorhandener Software im Native-Modus umgehen. Intels Itanium-2-CPU benötigt für 32-Bit-Operationen ein so genanntes Übersetzungsprogramm, das natürlich die Rechenleistung ein wenig schmälert. Alle Register und sonstigen Speicherstellen im Athlon 64 sind genauso wie bei der alten 32-Bit-Athlon-Version an denselben Stellen (Adressen) vorhanden. Deshalb merkt die Software gar nicht, dass sie auf einer 64-Bit-CPU arbeitet.

Zur Höchstleistung läuft der Prozessor aber mit einer entsprechenden 64-Bit-Software auf. Laut Aussage des Unternehmens soll die CPU bei Office-Anwendungen um rund 20 Prozent schneller sein als ein mit 3,2 GHz getakteter Pentium 4. Bei Spielen sollen es immerhin noch 18 Prozent sein.

Die richtige Plattform

Als einer der ersten Hersteller bringt Asus zum Start des Athlon 64 ein passendes Motherboard für die Standardversion mit 754 Pins auf den Markt. Das K8V-Board im ATX-Format basiert auf dem VIA-Chipsatz KT 800 und arbeitet mit einen Frontside-Bus von 800 MHz. Es unterstützt maximal 3 GB RAM (PC3200/2700-Module sowie PC2100-SDRAM-Chips).

Fünf PCI-Slots und ein AGP-8x-Slot sorgen für Erweiterungsmöglichkeiten. An Schnittstellen nach außen sind zwei Firewire- und acht USB-2.0-Ports vorgesehen. Für Festplatten und CD-ROM-Laufwerke sind zwei Ultra-DMA 133/100-IDE-Ports sowie ein Promise-RAID-Controller vorhanden. Ebenfalls integriert wurde ein Vierfach-SATA-Controller für die RAID-Level 0,1,0+1.

Das Board ist wie üblich bei Asus völlig frei von Jumpern. Alle Einstellungen lassen sich problemlos per Bios vornehmen. Für Übertakter noch ein wichtiges Feature: Die Taktfrequenz lässt sich per Software in 1-MHz-Stufen von 200 bis 260 MHz frei wählen.

www.amd.de

ComputerPartner-Meinung

Mit dem Athlon 64 ist AMD ein großer Wurf gelungen. AMD läutet mit dieser CPU die 64-Bit-Ära für den Massenmarkt ein. Ob der Markt allerdings den Prozessor genauso schnell annimmt, wie es sich das Unternehmen vorgestellt hat, hängt in erster Linie von den Softwareherstellern ab. Denn nur mit "richtiger" 64-Bit-Software läuft der Athlon 64 zur Höchstform auf. Mit Standardanwendungen ist er nur unwesentlich schneller als seine 32-Bit-Kollegen.(jh)

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