BlackBerry 10, Windows Phone 8, Tizen, Firefox OS

Android, iOS – wer kommt danach?



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

BlackBerry 10 - neues OS, neues Glück?

BlackBerry (vormals Research In Motion) plagten bis vor Kurzem ähnliche Probleme wie Microsoft mit Windows Mobile. Trotz Bemühungen (und durchaus auch Fortschritten), das Betriebssystem moderner zu machen, wirkten die klassischen BlackBerry-Geräte mit Volltastatur und kleinem Display neben iPhones und Android-Geräten nicht nur optisch wie Dinosaurier, auch die Bedienung war veraltet.

Um die Abwanderung der Nutzer im Privat- und Business-Umfeld zu stoppen, besannen sich die Kanadier auf das 2010 erworbene Unix-ähnliche Betriebssystem QNX, das zuvor primär in Embedded-Systemen von Autos zum Einsatz kam. Nachdem die Company zunächst auf Basis von QNX ihr Tablet-Betriebssystem Playbook-OS entwickelt hatte, wurde das OS im zweiten Schritt als BlackBerry 10 auf Smartphones portiert. Erstes darauf basierendes Gerät ist das Touchscreen-Device Z10, demnächst soll aber mit dem Q10 auch ein Modell mit physischer Qwertz-Tastatur auf den Markt kommen.

Gemessen an der Aufgabenstellung, in puncto Benutzerfreundlichkeit und Touch-Bedienung mit Android und iOS gleichzuziehen, hat BlackBerry mit BB10 das Ziel weitgehend erreicht. Gleichzeitig haben die Kanadier auch die Business-Tauglichkeit nicht aus den Augen verloren: Die Funktion BlackBerry Balance trennt auf dem Smartphone Berufliches von Privatem und unterstützt damit auch BYOD-Szenarien. Zusätzlich zu BlackBerry Balance hat der Hersteller bereits vor Kurzem mit BlackBerry Enterprise Service 10 (BES10) eine Lösung vorgestellt, die dazu dient, BlackBerry-10-Geräte zusammen mit alten BlackBerrys, BlackBerry-Playbook-Tablets sowie iOS- und Android-Geräten über eine gemeinsame webbasierte Konsole zu verwalten. Wie bisher stellt BlackBerry allerdings keine Schnittstellen für andere MDM-Lösungen bereit.

Probleme bereitet dagegen noch die App-Auswahl, da trotz der mehr als 100.000 Anwendungen in Blackberry World noch etliche bekannte Apps fehlen. Außerdem wird erwartet, dass in diesem Jahr nur drei Smartphones mit BlackBerry 10 auf den Markt kommen. Denn selbst wenn das Unternehmen mit einer Million ausgelieferten Z10 im ersten Monat einen deutlichen Anfangserfolg verbuchte, dürfte BlackBerry bei den Marktanteilen noch länger auf günstige Geräte mit BlackBerry-OS 7 angewiesen sein.

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