Anhaltende NAchfrage nach Home-PCs und Telekommunikation sorgt für stabilität

26.11.1998

ULM: Nach flauen Jahren hat der Unterhaltungselektronikfachhandel 1998 mehr Wind in die Segel bekommen. Erstmals seit 1990 zeigten sich nach einer Analyse der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Verbraucher wieder kauflustiger. Die Folge: In allen Segmenten stieg der Umsatz.Bei Karl Bernhard Hillen ist derzeit Freude angesagt. Der Geschäftsführer der Fachhandelskooperation Ruefach GmbH & Co. KG, Ulm, hat für die angeschlossenen rund 2.750 Händler in diesem Jahr eine deutlich bessere Geschäftsentwicklung ausgemacht. So erwartet er ein Umsatzplus von insgesamt fünf Prozent. Im Vorjahr hatte sich der Umsatz der Ruefach-Fachhändler auf drei Milliarden Mark belaufen. Diese positive Entwicklung schlägt sich auch bei der Ulmer Fachhandelsorganisation selbst nieder. Hillen rechnet für 1998 mit einem Zuwachs des zentralen Abrechnungsumsatzes (Händlerpreise ohne Mehrwertsteuer) in Höhe von etwa sechs Prozent auf rund 1,3 Milliarden Mark.

Boom bei Home-PCs ist ungebrochen

Vor allem die Teilbereiche Telekommunikation und Home-PCs schieben den Markt für Consumer Electronics weiter an, dessen Volumen 1998 um sieben Prozent auf 30,6 Milliarden Mark zulegen soll. Laut Ruefach weisen beide Segmente eine unverändert überproportionale Absatzentwicklung auf. So zeichne sich bei der Telekommunikation ein Plus von sechs Prozent ab, bei der Produktsparte Multimedia/

PC eine Steigerung von 14 Prozent.

Stärker begehrt als in den Vorjahren waren aber auch die Produkte der traditionellen Unterhaltungselektronik. Allein bei Fernsehgeräten (die Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich läßt grüßen!) registrierten die Ulmer bis zur Jahresmitte ein Plus von mehr als zehn Prozent. Positiv entwickelt hätten sich zudem Videorecorder und Camcorder. Dies alles dürfte dazu führen, daß die klassische Unterhaltungselektronik 1998 erstmals nicht mit einem Umsatzminus abschließen wird. Ruefach rechnet mit einem kleinen Plus von einem Prozent.

Heitere Aussichten

Wichtige Impulse für die Branche erhofft sich die Ulmer Fachhandelkooperation künftig speziell von der Telekommunikation. In den nächsten zwölf Monaten soll die Zahl der Mobilfunkbesitzer um fünf Millionen auf 15 Millionen zunehmen. In fünf Jahren, so die Prognose von Marktinsidern, werden die Hälfte aller Bundesbürger, etwa 40 Millionen, ein Handy haben. Einen weiteren Schub im Mobilbereich, so die Ruefach, werde sich zudem durch die Festnetztelefonie ergeben. Der Wettbewerb der Netzbetreiber habe die Nachfrage nach Schnurlostelefonen bereits enorm gesteigert. (bk)

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