Apple Deutschland nacch viertem Quartal 98 in Feierlaune

03.11.1999

ISMANING: Apple-Statthalter Peter Dewald sieht den Vertriebskurs in Deutschland durch die neuesten Quartalszahlen bestätigt: Mit 170 Prozent Zuwachs tauchen die Rechner wieder unter den Top Ten der Hersteller auf.In Deutschland von 1,3 Prozent auf 1,7 Prozent Marktanteile im vierten Quartal 1998 - diese neueste Apple-Erfolgszahl mag mancher mit einer Handbewegung abtun. Doch Deutschland-Statthalter Dewald wertet diese jüngst von Marktforscher Dataquest veröffentlichten Zahlen als Beweis dafür, daß Apple in Deutschland wieder auf dem richtigen Kurs ist.

"Wir spielen wieder in der ersten Liga mit", erklärt der Deutschlandchef gegenüber ComputerPartner. "Der Preispunkt für den I-Mac trifft jetzt", interpretiert er die Preissenkungen um 500 Mark seit Dezember vorigen Jahres.

Von den vielfarbigen Rundeiern, die auch im Retailkanal über die Karstadt-Tochter Schaulandt und online über den "Apple Store" verkauft werden, hat er nach Branchenschätzungen bisher rund 10.000 Stück losschlagen können.

Die mangels Werbung verbuchten Anfangsschwierigkeiten im Retailkanal seien vorüber: "Die Erwartungen Schaulandts haben sich erfüllt", freut sich Dewald. Auch das Online-Angebot betrachtet er mit Wohlgefallen:

"Wie wir versprochen haben, bewerben wir es nicht spezifisch. Es wird genutzt, aber zurückhaltend", argumentiert er mit Blick auf die zirka 40 deutschen Händler.

Wachstum mit profesionellen G3-Rechnern

Auch die Geschäfte mit den professionellen, Anfang Januar aufgefrischten G3-Rechnern sieht er jetzt "blendend laufen. Wir haben hier ein wunderschönes Wachstum." In diesem Zusammenhang nennt der in den letzten Monat stark kritisierte Manager (siehe ComputerPartner 2/99, Seite 16) auch Zahlen: Im Bereich mittlere Unternehmen verbuchte er ein Wachstum von 44 Prozent, im Großkundenbereich 54, und kleinere Kunden orderten 37 Prozent mehr Rechner. Dem von vielen Händlern beklagten Fehlen eines Abteilungsservers und folglich konsequenten Abwandern von Geschäftskunden in Richtung Windows NT hält er entgegen: "Mitte dieses Jahres werden wir einen Server inklusive Raid-Möglichkeiten auf den Markt bringen."

Was die Retailambitionen für dieses Jahr angeht, ist sich Dewald sicher, zusätzlich zu Schaulandt auch in Süddeutschland einen Retailer hinzugewinnen zu können. "Wir sind auf der Suche." Als Entscheidungskriterien nennt er unter anderem die Möglichkeit, das Sortiment aus Peripherie und Software anbieten zu können.

Ob dieses Jahr bereits die in der Branche heftig diskutierten neuen Einsteiger-Notebooks oder sogar der PDA I-Book auf den Markt kommen werden, wollte er nicht kommentieren: "Es ist Apple-Politik, nur über Produkte zu reden, die wir auch haben", weist Dewald jede Spekulation zurück.

Ihn interessiert vielmehr, die hauseigenen Produkte auch neuen Kunden schmackhaft zu machen: "Wir haben eine Plattform, die besser sein will. Unsere Aufgabe ist, das den Kunden klar zu machen." (wl)

"Wir reden nur über Produkte, die wir haben", kommentiert Dewald Gerüchte um ein Einsteiger-Nootebook.

"Wir haben ein wunderschönes Wachstum", freut sich Apple-Chef Dewald.

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