Beta ab sofort erhältlich

Apple iPhone OS 3.0 mit 100 Neuerungen

18.03.2009
Von Marlene Buschbeck-Idlachemi, Walter Mehl, Christian Möller und
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.

iPhone OS 3.0 - Push notification

Sie müssen am Samstag ein wichtiges Telefonat führen, möchten aber trotzdem sofort über ein Tor ihres Lieblings-Fußballvereins informiert werden. Ein Fall für das iPhone mit iPhone OS 3.0 - der nächsten Version des Betriebssystems von Apple.

"Push notification" ist ein Dienst auf dem iPhone, der im Hintergrund läuft - und damit ein Kurswechsel von Apple. Denn bisher sträubte sich die Firma mit Händen und Füßen gegen Hintergrundprogramme auf dem iPhone, weil damit die Batterielaufzeit kräftig fallen würde. Denn ein Hintergrundprogramm ist ständig aktiv (oder wenigstens in regelmäßigen Abständen), so dass der Prozessor des iPhone nicht in den Ruhezustand gehen kann.

Bei der Präsentation von iPhone OS 3.0 lieferte Scott Forstall, verantwortlich bei Apple für das iPhone-Betriebssystem, Vergleichszahlen mit anderen mobilen Geräten: Aktiviert man auf einem Blackberry oder einem Windows-Mobile-Gerät ein Hintergrundprogramm ist die Batterie bis zu 80 Prozent früher leer als ohne diese Software.

Demgegenüber sei Apple vergleichsweise sparsam: Das Hintergrundprogramm für "push notification" führe zu einem 23 Prozent höheren Stromverbrauch - sprich: statt der heute üblichen 5 bis 6 Betriebsstunden mit WLAN oder UMTS-Verbindung erreicht man bei aktiver Push Notification dann 4,5 bis 5 Stunden.

Bei der anschließenden Präsentation zeigten verschiedene Entwickler, was sich mit dieser besonderen Art der Nachrichten machen lässt. Bei ESPN, einem amerikanischen Fernsehsender für Sportnachrichten, kann man beispielsweise die Ergebnisse eines bestimmten Baseball-Teams abonnieren. Sobald die Mannschaft einen Punkt erzielt, erhält man eine Nachricht, die von ESPN über die Server von Apple an den Kunden weiter gereicht wird. Die Nachricht ist dann beispielsweise dezent auch bei einem Anruf sichtbar; auf Wunsch wird ein besonderer Hinweiston dazu abgespielt. ESPN kann dann zum Beispiel in der Nachricht eine Möglichkeit bieten, die ESPN-Software für das iPhone zu starten und dann dort ein kurzes Video zum Punktgewinn abspielen.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit für diese Nachrichten ist ein Chat, den man später fortsetzen möchte. Meebo (www.meebo.com) zum Beispiel wird in Kürze eine Software für das iPhone anbieten, in der man nach einer Anmeldung bei diesem Dienst Chat-Nachrichten später nachgereicht bekommt; oder sehen kann, wann ein Freund sich angemeldet hat und eine Kontaktaufnahme versucht hat.

Selbst Firmenkunden sollen von diesen immer aktuellen Nachrichten profitieren: Auf der Bühne in San Francisco zeigte Hody Crouch von Oracle, wie ein Distributor automatisch vom Warenwirtschaftssystem über demnächst bevor stehende Lieferengpässe bei einem bestimmten Produkt gewarnt wird und dann ein Hilfsprogramm von Oracle auf dem iPhone nutzen kann, um wiederum andere Kunden oder Händler direkt von diesem Mangel zu informieren.

Push notification funktioniert laut Apple über die Mobilfunknetze UMTS und GPRS sowie über WLAN-Verbindungen. Apple verspricht, dass die Nachrichten rund um den Globus ankommen. Scott Forstall: "Apple kümmert sich um die Details in allen 80 Ländern, in denen heute das iPhone erhältlich ist. Wir stellen sicher, dass dabei die Besonderheiten aller Telefonanbieter berücksichtigt werden."

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