Bericht an Börsenaufsicht

Apple streicht Stellen im Retail Store

27.04.2009
Von Sabine Friedrich
Die Apple Läden sind seit acht Jahren enorm erfolgreich. Doch in der Krise entlässt Apple Mitarbeiter.
Der Apfel ziert jeden Laden von Apple.
Der Apfel ziert jeden Laden von Apple.

Apples Finanzbericht für das zweite Quartal (Ende Dezember bis Ende Februar) seines Geschäftsjahres 2008/2009 sieht gut aus. Abgesehen von ein paar Ausrutschern kann Apple sein bisher erfolgreichstes Quartal außerhalb der Ferien- und Feiertags-Saison vermelden.

Dennoch gibt es Anzeichen, dass auch Apple in der Rezession seine Ausgaben kürzt. Apples Quartalsbericht 10-Q, den alle Aktiengesellschaften der Börsenaufsichtsbehörde zur Kontrolle des Wertpapierhandels vorlegen müssen, enthält unter der Rubrik "Vollzeit Beschäftigte im Retail-Bereich" zum Ende des Quartals lediglich 14.000 Angestellte. Im letzten Quartalsbericht zu Ende Dezember waren hier noch 15.600 Angestellte verzeichnet.

Etliche Vollzeitstellen könnten in Teilzeit umgewandelt worden sein, aber bei einem Rückgang von über zehn Prozent der Verkäufer in den Apple Stores ist es wahrscheinlich, dass jede Menge Kündigungen ausgesprochen wurden. Das passt dann auch zu anderen Zahlen in diesem Bericht, wie zum Beispiel einer einzigen Neueröffnung eines Apple Stores in diesem Quartal, vergleichen mit vier in den drei Monat vorher. Apples Finanzchef Peter Oppenheimer sagt für die zweite Hälfte von Apple Steuerjahr die Eröffnung von 25 Apple Stores voraus, die Hälfte davon außerhalb der USA. In Apples Steuerjahr 2008 hingegen wurden insgesamt 50 Apple Läden eröffnet. Auch der Umsatz ging zurück deutlich: Von durchschnittlich 8,5 Millionen US-Dollar pro Apple Store im gleichen Quartal des letzten Steuerjahres auf nun 7 Millionen US-Dollar in diesem Finanzbericht.

Droht die Schließung von Apple Stores?

Die Apple Stores kosten Apple jede Menge. Die Mehrkosten entstehen nicht nur durch das notwendige Verkaufs-Personal, sondern mit Langzeit-Investitionen in Miete, Kauf, Umbau, Instandhaltung und Nebenkosten. In einer Rezession ist damit der Retail-Bereich besonders anfällig für Verluste.

Die Apple Läden waren bisher ein enormer Erfolg für Apple und durch Anwerben von Millionen von Kunden erzeugten sie beträchtliche Umsätze. Apple ist sich aber des Risikos in der Rezession bewusst und formuliert in seinem Bericht: "Apple würde durch das Schließen von mehren Retail Store beträchtliche Verluste einfahren und damit nachteilig die finanzielle Situation und Betriebsfähigkeit beeinflussen."

Fakt ist, dass Apple hat seit der Einführung vor acht Jahren noch keinen einzigen Apple Store geschlossen hat - stattdessen hat Apple nun Personal-Kürzungen vorgenommen, um die Kosten zu senken. Dennoch ist es nicht mehr unvorstellbar, dass der Verlauf der Wirtschaftskrise Apple zum Schließen von Apple Stores zwingt. (Macwelt) (wl)

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