Apple wird nicht totgeschrieben

04.11.1997
Kommentar "Jetzt entscheiden die Händler über Apple" in ComputerPartner 5/97, S.6Sie kommentieren die aktuelle Apple Situation. Hierzu würde ich gerne einige Anmerkungen machen:

Kommentar "Jetzt entscheiden die Händler über Apple" in ComputerPartner 5/97, S.6Sie kommentieren die aktuelle Apple Situation. Hierzu würde ich gerne einige Anmerkungen machen:

Die Tatsache, daß Apple Mitarbeiter entlassen muß, ist auch aus meiner Sicht bedauerlich, ich würde dies aber keinesfalls als Indikator für den drohenden Untergang des Unternehmens deuten. Wenn die Fa. MAN Mitarbeiter entläßt, würde auch keiner auf die Idee kommen zu sagen, daß es jetzt wohl bald keine MAN Lastwagen mehr gibt. Entlassungen und Rationalisierungen sind in den 90er Jahren in jeder Branche zu finden.

2. Die aktuelle Produktpalette von Apple als "eine Handvoll..." zu bezeichnen ist wohl definitiv falsch - ich empfehle Ihnen die aktuelle Preisliste in Ruhe einzusehen. Selbiges gilt für "Denn Apple hat auch die Performarechner aus dem Programm genommen." Zur Zeit stehen jedem Apple Kunden 7 Performa-Modelle zur Verfügung.

Ich bin der Meinung, daß Sie als Fachjournalist sich besser informieren sollten, bevor Sie diese Art von Falschmeldungen in die Welt setzen. Seit mehreren Monate hat die Fachpresse anscheinend nichts anderes im Kopf, als ständig negative Stimmung gegen Apple zu verbreiten. Wenn es nach Ihren Berichten gehen sollte, hätte es Apple eigentlich nie geben dürfen, denn seit Bestehen des Unternehmens wird dessen Untergang vorhergesagt.

Markus Stigler, CANCOM-München

Anmerkung der Redaktion:

Es stimmt, daß Apple jetzt noch Performa-Rechner in seinem Programm hat. Aber, wie auch der Leserbrief von Apple-Pressesprecherin Theresa Wermelskirchen zeigt, wird das Label Performa verschwinden. Damit gibt es keine eigenständige Homerechner-Linie mehr.

Doch was viel wichtiger ist: Die jüngsten Entscheidungen von Apple führen dazu, daß Apple-Händler derzeit nicht viel mehr machen können, als bei mit diesem Unternehmen auszuharren. Und zwar solange, bis neue Betriebssystem Rhapsody für den professionellen Einsatz ausgeliefert wird.

Diese Nibelungentreue, so mein Kommentar, sollte Apple dazu veranlassen, seine Händler in jeder Hinsicht zu unterstützen, statt sie mit einer unsinnigen Vertriebspolitik, etwa in Sachen Mac-Clones, zu knebeln. Denn auch Apple-Händlern winkt zum Beispiel der lukrativere NT-Markt. Entscheiden sie sich für diesen, gibt es Apple nicht mehr.

Wolfgang Leierseder

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