Angefressene Aktionäre

Arques beteuert, Tiscon-Verkauf war "kein Scheingeschäft"

05.08.2009

Tiscon-Verkauf war "kein Scheingeschäft"

Um diese Behauptung deutlicher zu machen: Zwar ist Investor KCK trotz umfassender Bemühungen von ChannelPartner, ihn zu finden, abgetaucht, zwar hat die Tiscon AG, die insgesamt rund 300 Mitarbeiter beschäftigt, zwei Wochen nach ihrem Verkauf den Antrag auf Insolvenz gestellt, zwar bestreiten Hans Halbach und Jochen Strack, die am 20. Juli offiziell zu Tiscon-Vorständen bestellt wurden, dass sie überhaupt davon in Kenntnis gesetzt wurden - doch trotz dieser Umstände, dieses undurchsichtigen Gemenges um Verträge, Posten und mittlerweile Schuldzuweisungen weiß Ulmke ganz genau, dass es sich bei dem Fall Tiscon um eine reguläre Veräußerung handelt - wenn er auch weder den Verkaufspreis nennen noch Verträge zeigen wollte. Schließlich sei zwischen den Vetragsparteien Stillschweigen vereinbart worden - ein Umstand, den man offensichtlich als Arques -Aktionär hinnehmen muss.

Immerhin brachten die Fragen der Aktionäre soviel zu Tage: Tiscon wurde zu einem "äußerst niedrigen Preis verkauft" (Frohn-Bernau), wobei die Vermutung unwidersprochen blieb, dass der Verkaufspreis einen Euro betragen hat; dass Arques auf die Zurückzahlung der Darlehen verzichtet hat, und dass schließlich die Umstände der Insolvenz von Arques nicht werbewirksam vermarktet werden können. "Es fällt auf uns zurück", gab sich der Finanzvorstand zerknirscht.

Gewiss.

Dass Ulmke, der zweimal gefragt wurde, warum er sich Arques "antue", dann wieder die Vokabeln Transparenz und solide Finanzstruktur anführte, um die neue Arques zu beschreiben, quittierten manche Aktionäre mit grimmigen Kommentaren. Andere aber machten keine Hehl aus ihrer Enttäuschung: Sie bezeichneten das Unternehmen und dessen Strategie schlicht als "Luftnummer". (wl)

Zur Startseite