Jobsuche

Attraktive Frauen werden benachteiligt

04.02.2013
Werden gut aussehende Frauen bei der Mitarbeiterauswahl bevorzugt? Nein, sagt eine Studie: Wer hübsch ist, hat es als Frau schwerer, eine Anstellung zu finden.
"Sie wollen einen Job? Tut mir leid, Sie sehen einfach zu gut aus."
"Sie wollen einen Job? Tut mir leid, Sie sehen einfach zu gut aus."
Foto: Benjamin Thorn / pixelio.de

Vor ein paar Tagen haben wir von den Ergebnissen einer Studie erfahren, wonach Männer mit Glatzen gegenüber Männern mit vollem Haupthaar als dominanter im Job wahrgenommen werden (--> siehe "Eine Glatze fördert die Karriere"). Jetzt lesen wir von einer weiteren Untersuchung, die besagt, dass gut aussehende Frauen bei der Mitarbeiterauswahl mitnichten bevorzugt werden.

Das würde bedeuten, dass es hübsche Frauen schwerer haben, eine Anstellung zu finden. Jedenfalls behauptet das Prof. Bradley Ruffle von der Ben-Gurion-Universität in Israel, nachdem er fiktive Bewerbungen auf rund 2.500 Stellenanzeigen verschickt hatte – je zwei pro Inserat. Der einen Bewerbung lag ein Bild von einer Frau bzw. einem Mann bei, die Befragte zuvor als attraktiv oder durchschnittlich gut aussehend bewertet hatten, der anderen Bewerbung lag kein Bild bei.

Das Ergebnis: Während attraktive Männer durchschnittlich doppelt so viele Zusagen für ein Bewerbungsgespräch bekamen wie diejenigen, die man zuvor als durchschnittlich gut aussehend eingestuft hatte, verhielt es sich bei den Frauen anders. Hier erhielten jene Kandidatinnen mehr Zusagen, die entweder als weniger attraktiv eingestuft worden waren oder kein Bild mitgeschickt hatten.

Ruffle glaubt, dass die Erklärung dafür in den Personalabteilungen liegt. 93 Prozent der Personaler, die für die während der Studie versandten Bewerbungen zuständig gewesen sind, waren weiblich. Für Ruffle steht somit fest: Es ist die Eifersucht, wegen der Frauen keine attraktive Konkurrenz im eigenen Unternehmen haben wollen. Wohingegen attraktive Männer umso mehr einen Vorteil aus dem weiblichen Überschuss in den Personalbüros ziehen könnten. (tö)

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