Mittelstand abwartend

Auch SAP spürt die Finanzkrise

07.10.2008
SAPs Co-CEO Henning Kagermann: "Niemand hätte die außergewöhnlichen Entwicklungen vorhersehen können"
SAPs Co-CEO Henning Kagermann: "Niemand hätte die außergewöhnlichen Entwicklungen vorhersehen können"

Die Kunden hätten ihre Bestellungen vorerst zurückgestellt, sagte Kagermann. Dies sei vor allem bei den mittelständischen Unternehmen zu beobachten gewesen, ergänzte SAPs Co-CEO Leo Apotheker. Dabei hätten auch Fragen der Finanzierung eine Rolle gespielt. "Wir berichten heute Zahlen, die unter unsere Erwartungen und denen des Marktes liegen," räumte Kagermann ein.

Als Teil der Maßnahmen, um die Kosten im Unternehmen zu senken, kündigte Kagermann einen sofortigen Einstellungsstopp an. Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen, würden nicht ersetzt. Des Weiteren würden die variablen Ausgaben gekappt. "Wir sind vorbereitet, um auf das Marktumfeld zu reagieren," sagte Kagermann.

Gleichzeitig bekräftigte Kagermann, die Geschäftsgrundlage sei "intakt". Der Manager verwies auf die erzielte zweistellige prozentuale Wachstumsrate. Zudem gehe SAP davon aus, Marktanteile gewonnen zu haben.

Nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs sei bei den Software- und softwarebezogenen Serviceerlösen nach Non-GAAP-Zahlen eine Steigerung von 25 bis 26 Prozent erzielt worden. Damit liege man in der Mitte der angestrebten Steigerungsrate von 24 bis 27 Prozent . Allerdings hatte SAP bei Mitteilung der Zweitquartalszahlen Ende Juli angekündigt, man wolle das obere Ende der Spanne erreichen.

Regional entwickelte sich das Geschäft in der Region Asien-Pazifik-Japan am dynamischsten. Für diese Region meldet SAP ein Wachstum der Software- und Softwarebezogenen Serviceerlöse von rund 18 Prozent , während die Steigerungsrate in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) auf rund 14 Prozent beziffert wird. Für die Region Amerika wurde mit einem Plus von zwölf Prozent der geringste Anstieg zum Vorjahresquartal berichtet. (Dow Jones/rw)

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