Apple M1 Pro & M1 Max

Auf die Spitze getrieben

20.10.2021
Von André Martin
Mit dem M1-Chip hat Apple vor knapp einem Jahr eine Zeitenwende für den Mac eingeläutet, nun kommen die echten Profi-Chips und sie werden x86 zum Frühstück verspeisen.
Die zwei neuen Chips von Apple, M1 Pro und M1 Max, lassen die x86-Architektur alt aussehen.
Die zwei neuen Chips von Apple, M1 Pro und M1 Max, lassen die x86-Architektur alt aussehen.
Foto: Apple

Nicht einen, nein gleich zwei neue Chips hat Apple für seine brandneuen Macbook Pro-Modelle vorgestellt. Den M1 Pro und den M1 Max. Beide basieren technologisch auf dem M1, treiben aber die Spezifikationen in ganz neue Höhen.

M1 Pro mit bis zu 32 GB RAM

Der M1 Pro besteht aus sagenhaften 33,7 Milliarden Transistoren und beinhaltet bis zu 32 GB LPDDR5-RAM, das mit 256 Bit Busbreite angebunden ist. Damit sollen Transferraten von bis zu 200 Gigabyte pro Sekunde möglich werden. Ein Traumwert! Gegenüber dem M1 bekommt der Chip zwei CPU-Kerne mehr, es sind jetzt zehn statt acht Kerne, wobei nur zwei davon den langsamen, stromsparenden Icestorm-Kern enthalten. Man bekommt also acht vollwertige Firestorm-Kerne mit höchster Leistung. Das sind doppelt so viele, wie im M1-Chip! Laut Apple soll die Performance dadurch etwa 70 Prozent höher liegen als im M1.

Der M1 Pro verwaltet bis zu 32 GB RAM und kommt mit 16 Grafik-Einheiten.
Der M1 Pro verwaltet bis zu 32 GB RAM und kommt mit 16 Grafik-Einheiten.

Auch die GPU hat Apple im M1 Pro verbessert. Hier kommen nun 16 statt 8 Grafikkerne zum Einsatz, was ebenfalls einer Verdoppelung im Vergleich zum M1 entspricht. Eine Media-Engine beschleunigt Video-Verarbeitung (Kodieren und Dekodieren) für H.264 und HEVC-Formate. Außerdem unterstützt der Chip nun direkt Apples ProRes-Videoformat, das besonders im professionellen Umfeld beim Film- und TV-Produktionen zum Einsatz kommt. Dazu bekommt man eine 16-Core Neural Engine zur Beschleunigung von Machine Learning und eine neue Display-Engine, die mehrere externe Monitore ansteuern kann. Zusätzliche Thunderbolt-4-Controller sollen für weitere externe Geräte wie schnelle Massenspeicher oder Netzwerk-Anschlüsse sorgen.

Der M1 Pro beinhaltet 33,7 Milliarden Transistoren, er wird im 5nm-Prozess hergestellt.
Der M1 Pro beinhaltet 33,7 Milliarden Transistoren, er wird im 5nm-Prozess hergestellt.

M1 Max mit bis zu 64 GB RAM

Doch Apple hat noch mehr in petto. Der M1 Max setzt noch einen drauf. Er ist zunächst mit den gleichen 10 CPU-Kernen ausgestattet wie der M1 Pro, beinhaltet aber 32 statt 16 GPU-Kerne und kann bis zu 64 GB RAM adressieren. Auch hier kommt LPDDR5-RAM zum Einsatz, das jedoch mit 512 Bit angebunden ist. Damit verdoppelt sich die Speicherbandbreite nochmals auf 400 Gigabyte pro Sekunde. 10,4 Teraflops soll diese GPU erreichen. Das ist laut Apple mehr, als die meisten diskreten GPUs auf dem derzeitigen Markt für Notebook-Chips. Der Chip integriert sagenhafte 57 Milliarden Transistoren.

Der M1 Max adressiert bis zu 64 GB RAM das mit einem 512-Bit breiten Bus angebunden ist.
Der M1 Max adressiert bis zu 64 GB RAM das mit einem 512-Bit breiten Bus angebunden ist.

Das Besondere aber an beiden Chips ist die Energieeffizienz. Laut Apple sollen beide Chips bei gleichem Energieverbrauch bis zu 1,7-mal schneller arbeiten, als die derzeit schnellsten Notebook-CPUs auf Basis der x86-Architektur.

Im Vergleich zu anderen mobilen CPUs sollen der M1 Pro und er M1 Max bis zu 1,7 Mal mehr Leistung bei gleichem Energieverbrauch bieten.
Im Vergleich zu anderen mobilen CPUs sollen der M1 Pro und er M1 Max bis zu 1,7 Mal mehr Leistung bei gleichem Energieverbrauch bieten.

Fazit

Apple legt wieder einmal mächtig vor. Die neuen Chips klingen vielversprechend. Was sie genau leisten, dürfte erst ein Praxistest zeigen. Erstaunlich ist, dass Apple nicht den Weg sogenannter Chiplets geht, sondern sämtliche CPU-Komponenten (mit Ausnahme des RAM) auf einen einzigen Chip-Die integriert. Beim M1 Max sind das beispielsweise 57 Milliarden Transistoren. Sollte nur einer davon defekt sein, ist der Chip Ausschuss. Es braucht schon sehr viel Vertrauen in den Chip-Hersteller TSMC, dieses Risiko einzugehen.

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