Aus der Not geboren

16.04.2004

Wie die Forschungsgruppe "Global Entrepreneurship Monitor" (GEM) nun berichtete, lag Deutschland im Jahr 2003 mit etwa 1,6 Millionen Neugründungen und einer Gründungsquote von rund 3,5 Prozent nur auf Rang 17 unter 31 untersuchten Ländern. Für den jährlichen Bericht wurden allein in Deutschland 7.500 Personen plus 50 Gründungsexperten befragt.

Einziger Lichtblick: Der seit 1999 zu beobachtende Rückgang sei zumindest gestoppt. Ansonsten sei Deutschland Weltmeister in Sachen Pessimismus. In kaum einem anderen Land gebe es so viel Angst vorm Scheitern und Skepsis bei der Erfolgseinschätzung neuer Unternehmen. Auch bei der Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten für die Selbstständigkeit werde Deutschland eines der Schlusslichter sein.

Die Gesamtgründungszahl wurde in Deutschland durch eine starke Zunahme von "Notgründungen" (Selbstständigkeit aus der Arbeitslosigkeit heraus) geprägt. Die Zahl der Opportunitätsgründungen, die laut Expertenmeinung dem gesamtwirtschaftlichen Wachstums eines Landes wichtige Impulse geben, ist hierzulande zum wiederholten Mal rückläufig. So liegt in Deutschland das Verhältnis der Opportunitätsgründungen ("Ich will mein eigener Herr sein") zu Notgründungen (etwa Ich-AGs) bei drei zu eins. Zum Vergleich: In Großbritannien liegt das Verhältnis bei neun zu eins, in den USA bei sieben zu eins.

Ulrike Goressen

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