Auslieferung Pocket-PC-2002Upgrade scheitert wieder

29.11.2001
Viele Köche verderben den Brei. Auch der Fall Pocket-PC-2002-Upgrade von Compaq scheint dieses Sprichwort erneut zu bestätigen. Bei IT-Entwicklungen, an denen zwei große Hersteller zusammenarbeiten müssen, mahlen die Mühlen langsam.

Bereits Mitte Oktober plante Compaq die Auslieferung der Betriebssystem-Aktualisierung für bestimmte Ipaqs, die mit Windows CE laufen. Mit der Begründung "noch einige zusätzliche Tests zu Ende zu führen" verschob der PDA-Anbieter den Termin dann auf die erste Novemberwoche (siehe ComputerPartner 43/01, Seite 10). Nachdem dieser Termin längst verstrichen ist und die Anwender immer noch mit leeren Händen dastehen, meldet das Unternehmen eine weitere Verschiebung des Termins. Das von vielen Endkunden erwartete Pocket-PC-2002-Update soll jetzt ab dem 15. Dezember zur Verfügung stehen. Schuld sei diesmal Microsoft, lässt Compaq verlauten.

Aufgrund der Umwandlung des Microsoft-Original-Betriebssystems in eine Update-Version müsse Compaq noch auf die Freigabe der finalen Version warten, so das Unternehmen. Microsoft meldete ComputerPartner auf Anfrage, dass "die Freigabe an die Lizenznehmer nun erfolgt sei." Compaq wiederum behauptet, von Microsoft das Datum 7.12. mit eventueller Verzögerung auf den 10.12.2001 schriftlich bestätigt bekommen zu haben. Man wird sehen. "Vorbestellen können die Kunden das Programm ja schon jetzt auf unserer Homepage. Die Auslieferung werden wir am 15.12.2001 starten können", sagt Regine Hohnsbein, Business-Managerin Ipaq & Connected Products bei Compaq. Für Geräte, die zwischen dem 6. September und dem 30. November gekauft wurden, bietet der Hersteller ein Gratisupdate an. Lediglich Versandkosten in Höhe von zirka 40 Mark fallen laut Compaq an. Für Modelle, die vor diesem Zeitpunkt gekauft wurden kostet das Update rund 115 Mark. In diesen Preisen seien laut Hersteller bereits Mehrwertsteuer und Versandkosten enthalten.

Patch für die ganz Eiligen

Wer das Update nicht mehr erwarten konnte, hatte die Möglichkeit, sich eine offizielle Beta-Version des Programmes zu installieren. Um Ipaqs mit dieser Version zum Aufspielen der zertifizierten Originalversion wieder jungfräulich zu machen, bietet Compaq ein Patch zum downloaden an (www.compaq.com/support/files/handhelds/us/download/11135.html). Mittels dieses Patches soll der ROM der Modelle H3630, H3635, H3540, H3650 und H3670 wieder in seinen Ursprungszustand versetzt werden können. Etwas irreführend ist allerdings der Name, den Compaq für dieses Programm verwendet: "Ipaq Pocket PC Fix for Unauthorized ROM Version". Nach Anfrage durch ComputerPartner, ob es sich hierbei um ein Programm zur Vertuschung heruntergeladener Raubkopien handle, wurde Compaq auf die etwas misslungene Wortwahl aufmerksam. "Wir haben veranlasst, dass diese Bezeichnung so schnell wie möglich geändert wird", kommentiert Karola Bode, Director Access Business Group bei Compaq. (bw)

www.compaq.de

www.microsoft.de

ComputerPartner-Meinung:

Ob man das Verhalten der Hersteller in diesem Fall als vorbildlich bezeichnen kann, ist zu bezweifeln. Wenn Hersteller ihre Ankündigungen des öfteren nicht einhalten, macht so mancher Kunde auf dem Absatz kehrt und geht zu einem anderen Hersteller. Hier hat Compaq Glück, dass diese Software produktbezogen ist und somit kein anderer Anbieter greifbar ist. (bw)

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