AVM bringt DSL-Endgeräte bei der Telekom unter

28.03.2002
Der Markt für DSL-Endgeräte kommt nun, drei Monate nach der Marktöffnung, langsam aber sicher in Schwung. ISDN-Anbieter AVM rechnet demnächst mit einem "knallharten Wettbewerb", für den man aber gut gerüstet sei.

Mit einem Anteil von über 74 Prozent am deutschen ISDN-Endgerätemarkt hat AVM, Hersteller von ISDN-PC-Controllern und -Anwendungen, gut lachen. Auch in Europa sieht es für die Berliner mehr als gut aus. Neueste Spielwiese für AVM ist seit Januar 2001 der Markt für DSL-Endgeräte. Seit die Telekom die nötigen Modems nicht mehr automatisch bei Abschluss einer Leitung mitliefert, haben auch andere Hersteller eine gute Chance, ihre Produkte anzubieten. AVM erwartet einen "knallharten Wettbewerb" für die nächste Zeit. "Der Wachstumsmarkt DSL zieht viele Unternehmen an, wenn auch manchmal nur für kurzfristige Geschäfte", vermutet AVM-Geschäftsführer Johannes Nill.

Der Vertrieb für diese Produkte, die durch die schnelle Verbreitung von DSL mehr und mehr zu Consumer-Produkten werden, ist dreigeteilt. "Ein Absatzweg für DSL-Endgeräte ist auf jeden Fall der Fachhandel", so Urban Bastert, Sprecher von AVM. Er ist wichtig, um individuelle Lösungen mit den Fritz- und Ken-Produkten an den Kunden zu bringen. AVM konzentriert sich daneben aber auch noch sehr auf die Retail-Märkte. Sie bringen mehr Masse als der Fachhandel - wichtig, wenn der Markt für eine Produktgruppe gerade erst beginnt, sich zu entwickeln.

Der Boom, den sich die Anbieter von den DSL-Endgeräten im Januar erhofft hatten, trat nicht ein. Die Kunden orientierten sich in erster Linie an den Teledat-Geräten im Angebot der Deutschen Telekom, zumal von Lieferschwierigkeiten der Telekom-Konkurrenzprodukte die Rede war. Die OEM-Produkte sind deshalb der dritte wichtige Absatzkanal für die Hersteller. Kein Wunder, dass alle Wettbewerber fieberhaft dabei sind, ihre Geräte unter dem Telekom-Label ebenfalls zu platzieren.

Fritz Card DSL in Zukunft auch Teledat 320 PCI

AVM hat es nun geschafft. Die Fritz Card DSL wird in Zukunft auch unter dem Pseudonym Teledat 320 PCI in den T-Punkten und im Onlineshop der Deutschen Telekom angeboten. Damit haben die Berliner einen großen Coup gelandet. Mitbewerber wie Eicon sind auch an dieser Sache dran, hatten aber bislang weniger Erfolg als der Marktführer. Die Fritz Card DSL ist nicht das einzige Produkt, das AVM bei den DSL-Netzanbietern unterbringen will. Auch die Neuheiten, die auf der Cebit zu sehen waren, sollen über kurz oder lang über diesen Kanal vertrieben werden.

Ganz in weinrot präsentiert sich der neue Controller Fritz Card DSL USB - ein Gerät das ISDN und DSL vereint. Die Besonderheit: Die Verbindung zum DSL-Anschluss und zum Splitter läuft über ein gemeinsames Kabel. Das neue Gerät braucht kein eigenes Netzteil, denn die Stromversorgung läuft über den USB-Anschluss. Für einen Preis von etwa 150 bis 160 Euro soll der Controller ab der zweiten Jahreshälfte im Handel verfügbar sein.

Ein weiteres Highlight auf der Cebit war der Access Point "Blue Fritz AP-ISDN". Mit dem blauen Fritz funktioniert die ISDN-Verbindung via Bluetooth. Bis zu sieben PCs können damit ohne Kabel mit dem Netz verbunden werden. Besonders stolz ist AVM darauf, dass die gesamte Technologie auf der Fläche einer Visitenkarte untergebracht ist. "Das wurde alles komplett bei AVM entwickelt", erklärt Urban Bastert. Gegenstück bei der kabellosen Kommunikation könnte in der Praxis zum Beispiel der Client Blue Fritz USB sein. Mit seinen zwölf Gramm Gewicht und der Größe eines Daumennagels stört er an keinem Notebook. Blue Fritz AP-ISDN wird ebenfalls voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein und etwa 150 Euro kosten. Der Blue Fritz USB kostet etwa 124 Euro.

ComputerPartner-Meinung:

Auch wenn die Cebit dieses Jahr keine spektakulären Knaller zu bieten hatte - kleine Highlights gab es allemal. Eines davon waren die Produkte von AVM. Es tut gut, zu sehen, wie aus einer der viel beschriebenen und hoch gelobten Technologien endlich alltagstaugliche, bezahlbare und durchdachte Produkte hervorgehen. (gn)

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