AVM: massive Kritik an Telekoms ADSL-Politik

10.05.2000
Zum fünften Mal lud der Fritz-Card-Hersteller AVM seine gesammelte Partnergemeinde ein, um zwei Tage lang zu diskutieren und sich über Neuigkeiten zu informieren. 120 der rund 230 Partner erschienen und verbreiteten insgesamt gute Stimmung.

Auch wenn das Veranstal tungshotel ein wenig versteckt in Potsdam lag, die Anreise zum Partner-Congress von AVM hat sich für die meisten Teilnehmer anscheinend gelohnt. "Ich nutze den Kongress, um mich mit meinem Regionalbetreuer zu treffen. Aber die Vorträge sind auch nicht ohne", verrät ein Partner aus Nordrhein-Westfalen in der Kaffeepause. Gemeint hat er damit unter anderem die Vorträge von Gesamtvertriebsleiter Ulrich Müller-Albring, der trotz Grippe tapfer durchhielt. Sowohl Müller-Albring als auch sein Team gingen ans Eingemachte. Sie sprachen Themen an, die die Partner interessierten.

Die Lead-Generierung soll besser werden

Zum Beispiel das alte Problem der Lead-Generierung. "Klar hat es das schon immer wieder gegeben, dass wir von AVM Adressen bekommen haben, aber erstens sehr unregelmäßig, und dann waren die teilweise echt nicht zu gebrauchen", beschwert sich ein Partner. Dies, so Armand Sullot, Regionalvertriebsleiter für Bayern, habe ab sofort ein Ende. Er räumt ein, dass es in der Vergangenheit nicht optimal gelaufen sei, stellt aber bereits Besserung für die Systems in Aussicht. Die Leads seien dann zumeist vorqualifiziert. "Allerdings nicht so, dass der Partner gar nichts mehr tun muss", schränkt seine Kollegin Beate-Magdalena Roth ein: "Kommt ein Lead rein, kann sich der Partner darauf verlassen, dass die Prospekte rausgegangen sind und ein potentielles Interesse besteht. Den Auftrag muss er dann selbst an Land ziehen."

Das Projekt Hausmesse startet ab sofort

Ein interessantes Schmankerl hatten die Berliner ihren Partnern außerdem zu bieten. Ab sofort startet das Projekt "Hausmesse". AVM will seinen zertifizierten Partnern ein Modulkonzept für Hausveranstaltungen unterbreiten. Je nach dem, wie weit der Partner das will, organisiert der Hersteller die Kundenveranstaltung im Namen des Händlers. Die Leistung kann von der Bereitstellung des Referenten bis hin zur kompletten Planung und Durchführung der Veranstaltung reichen. Der Preis dafür richtet sich nach der Intensität. "Wenn der Partner das will, schicken wir sogar die Einladungen an seine Kunden raus. Oder, wenn er seine Adressen nicht preisgeben will, setzen wir nur das Schreiben auf, und er schickt die Einladungen selber raus. Das ist eine Sache der persönlichen Absprache", erklärt Müller-Albring. Das Projekt steht in den Startlöchern. AVM ist nun noch auf die Resonanz seiner Partner angewiesen, damit das Angebot auch alltagstauglich wird.

Wenig beeindruckt waren die Partner, dass sie es mit einem Marktführer zu tun haben. "Ich weiß schon, dass die Zahlen im letzten Jahr okay waren", winkt ein Partner ab, "wäre auch schlimm, wenn das nicht so wäre." Geschäftsführer Johannes Nill konnte es sich dennoch nicht verkneifen, den Partnern einen dezenten Hinweis drauf zu geben. "Wir haben im letzten Jahr 300 Millionen Umsatz gemacht. Dieses Jahr gehen wir von 350 Millionen Umsatz weltweit aus", berichtet er. Und er hat Pläne mit dem Unternehmen. Die Mannschaft soll um 100 Mitarbeiter aufgestockt werden - vor allem im regionalen Channel-Bereich. Im Produktbereich sollen vor allem ISDN, GSM und ADSL Hauptfokus sein. ISDN und GSM läuft bereits in vollen Zügen. ADSL ist im Moment noch ein bisschen das Sorgenkind. "ADSL läuft für den Fachhandel bisher sehr schlecht, weil die Provider "Closed Shop" betreiben. Sie als Fachhändler haben im Segment ADSL nicht besonders viel zu suchen. Sie haben ja nichts zu verkaufen - weder Endgeräte noch sonst irgendetwas", wetterte Müller-Albring in einem seiner Vorträge. Er geht allerdings davon aus, dass die Telekom über kurz oder lang gar nicht mehr anders kann, als den Fachhandel in das Geschäft mit einzubinden. "Die Rechnung ist ganz einfach: Die Telekom sagt, sie will im nächsten Jahr eine Million ADSL-Kunden haben. Das kann nur der Fachhandel bewältigen." Für Müller-Albring gelingt der Einstieg in ADSL für den Fachhandel nur über Integrationsprodukte wie zum Beispiel "AVM KEN". Dieses Produkt, so der Gesamtvertriebsleiter, sei die "goldene Brücke" zum Geldverdienen. AVM will seine Fachhändlern auch in anderer Hinsicht das Geschäft mit ADSL schmackhaft machen. Wenn die Partner ab sofort bei ihren Kunden ISDN-, ADSL- oder andere Telekom-Verträge abschließen, gibt der Hersteller seine Provision eins zu eins an den Partner weiter. Dies, so Müller-Albring, sei auch ideal für die Zielgruppe, in der die neue Technologie ADSL Kunden finde. "Die Unternehmen zwischen 100 und 500 Mitarbeiter - das sind ADSL-Kunden. Da werden wir zusammen Spaß kriegen", verspricht er seinen Partnern.

Insgesamt war der fünfte Partner-Congress von AVM eine gelungene Veranstaltung - nicht zuletzt wegen des angenehmen Abendprogramms, das AVM organisiert hatte. In der ehemaligen Markthalle eines Schlosses wurden die Partner mit einem Gala-Dinner und den Golden Gospel Singers verwöhnt. (gn)

www.avm.de

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