BERLIN: Der Anbieter von ISDN-PC-Controllern freut sich über einen steigenden Umsatz: 170 Millionen verdiente das Unternehmen im letzten Jahr mit seinen Produkten.Die AVM Computersysteme Vertriebs GmbH & Co. KG führt ihren Wachstumstrend der letzten Jahre auf "eine gestiegene Nachfrage im semiprofessionellen Bereich und bei privaten Endkunden" zurück. Nach eigenen Angaben verkaufte die Firma letztes Jahr über eine Million ISDN-Controller. Mit dem steigenden Absatz stieg auch die Mitarbeiterzahl: Heute beschäftigt das Unternehmen 220 Angestellte; im Vorjahr waren es noch 160.
Den gestiegenen Bedarf an Consumer-Produkten führt AVM auf die wachsende Bedeutung der Online-Kommunikation und den Internet-Boom des vergangenen Jahres zurück. Entsprechend verschob sich der Beitrag zum Gesamtergebnis des Unternehmens erstmals zugunsten integrierter Produkte für Einzelplatz-PCs. Bisher lag das AVM-Kerngeschäft des ISDN-Equipments für PCs und Netzwerke im professionellen Segment.
Auf die veränderte Nachfrage im Markt reagierte die Berliner Firma im letzten Geschäftsjahr mit einer Erweiterung ihrer Vertriebsstrukturen: In Deutschland richtete sich der Anbieter von ISDN-Produkten erstmals an die großen Retailer wie Media Markt, Saturn Hansa, Vobis und Karstadt. Für das Profi-Segment legte das Unternehmen nach eigenen Aussagen "flächendeckende Händler-autorisierungsprogramme fest".
Hoffnungen setzt AVM auf diverse Entwicklungskooperationen mit großen Software-Unternehmen, die der hauseigenen Applikationsschnittstelle "Capi" zum Durchbruch verhelfen sollen. So hat die Berliner Firma letztes Jahr beispielsweise Lotus, Symantec und Cheyenne bei der Implementierung des Standard-Interfaces in ihre jeweiligen Produkte unterstützt. "Im Netzwerkumfeld konnte neben der langjährigen Partnerschaft mit Novell jetzt auch die Zusammenarbeit mit Microsoft intensiviert werden", berichtet AVM-Geschäftsführer Johannes Nill.
Bei allen Erfolgen weist Nill aber einen möglichen Börsengang seines Unternehmens zurück: "AVM verfügt über eine gesunde Finanzstruktur. Ein Börsengang ist in unmittelbarer Zukunft nicht geplant."(ch)