Baan conra SAP

18.03.1999

DORTMUND: Dem Markt für betriebswirtschaftliche Standardsoftware (Enterprise Resource Planning/ERP) wird zwar in den nächsten zwei Jahren ein Wachstum zwischen 30 und 37 Prozent prophezeit, doch das tut er nur dann, wenn er auch bei kleinen und mittleren Unternehmen Punkte sammeln kann.Entsprechend versucht SAP, sich hierzulande mittels R3 und NT im Mittelstand zu etablieren - und trifft dort auf den ohnehin wankenden Mitbewerber Baan. Der durch die SAP-Initiative noch mehr wankt, auch wenn jetzt die Baan-Lösung "Series" verfügbar ist und der Kundenstanmm hierzulande durch Zukäufe wie zum Beispiel Finanzsoftwareanbieter Coda deutlich gestiegen ist. Zumindest kommt die Unternehmensberatung Uniorg GmbH zu diesem Schluß, nachdem sie rund 2.000 SAP- und etwa 500 Baan-Nutzer befragte. Nur rund elf Prozent der Baan-Kunden sind Großunternehmen. Weitaus stärker ist Baan bei kleinen und mittleren Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Mark vertreten (89 Prozent). Insgesamt kommen die Holländer auf ein Drittel der Installationen, die SAP im Markt hat. SAP betreut hauptsächlich große Firmen (ab 500 Millionen Mark). Rund 45 Prozent des Kundenstamms können diesem Segment zugeordnet werden. Die bislang größte Hürde für den Einsatz von SAP-R/3-Lösungen im Mittelstand waren die hohen Einführungskosten durch

firmenspezifische Anpassungen.

Die Anwender allerdings sehen eine Trendwende. 68 Prozent der befragten mittelständischen SAP-Nutzer mußten bei der Einführung keine kostenintensive Zusatzsoftware installieren. Uniorg schließt daraus, daß SAP auf einem Eroberungsfeldzug zum Mittelstand ist. Es wird nicht ausbleiben, so die Beobachter, daß sich die beiden ERP-Anbieter demnächst einen verschärften Konkurrenzkampf liefern werden. Uniorg-Geschäftsführers Jürgen Lehman wagt die Prognose: "Baan wird

Federn lassen müssen." (gn/wl)

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