Babylon: Umsatzziel klappt nur mit Partnern

26.06.2003
Der Anbieter von Informationsplattformen, "Babylon", peilt für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 50 Prozent an - mit Hilfeneugewonnener Partner in der D-A-CH-Region. Dafür umwirbt das Unternehmen die Handelsszene jetzt mit einem abgestuften Partnerkonzept.

Die israelische Firma Babylon ist vielen in der IT-Branche ein Begriff: als Anbieter kostenloser WebTools. Die Zeiten sind vorbei. Mittlerweile agiert das Unternehmen - auch im deutschen Markt - als Softwareschmiede, die neben Endkunden auch professionelle Anwender im Visier hat.

Heute orientiert sich Babylon in zwei Richtungen: Einerseits werden Kooperationen mit etablierten Verlagen oder so genannten Content-Anbietern abgeschlossen. In Deutschland arbeitet das Unternehmen zum Beispiel mit der Bertelsmann-Tochter Wissen-Media zusammen. Neu im Babylon-Portfolio - als Kooperationspartner aus der Verlagsbranche - sind Langenscheidt und Hoppenstedt dazugekommen.

Auf der anderen Seite stehen verschiedene Lizenzangebote für Endkunden aus dem B2B- und B2C-Bereich sowie die darauf basierende Vertriebspolitik.

Ende vergangenen Jahres hat sich Babylon in Richtung Channel orientiert und ein spezielles Partnerkonzept angekündigt (siehe ComputerPartner 46/02, Seite 23). "Unser Partnerprogramm soll sowohl die Distribution als auch den Fachhandel ansprechen", erklärt Claudia Pulfer, Marketingchefin bei der Babylon GmbH in München. Das Konzept gehe gezielt auf die spezifischen Forderungen und Ansprüche der Wiederverkäufer ein, führt die Marketingchefin weiter aus (siehe Grafik).

Das Partnerkonzept soll insbesondere mittelständische Händler ansprechen. Dafür hat Babylon bereits seinen Vertrieb auf Vordermann gebracht und die Mitarbeiter nach Key-Account-Kunden und Mittelstand aufgeteilt. Die vorherige regionale Einteilung fiel damit unter den Tisch. Im Rahmen des abgestuften Programms (Gold-, Silver- und Babylon-Member-Status) sollen die interessierten Händler laut Anbieter "eine umfangreiche Marketingunterstützung, die sich nach dem eigenen Beitrag und Umsatz bemisst, sowie spezielle Vertriebs-Tools zu Demozwecken und Schulungen" erhalten.

Für das laufende Geschäftsjahr peilt das Unternehmen eine 50-prozentige Umsatzsteigerung in der D-A-CH-Region an. 2002 setzte Babylon hierzulande 1,7 Millionen Euro um. "Damit werden wir das Partnergeschäft auf 50 Prozent Umsatzanteil steigern", erklärt Marketingmanagerin Pulfer. Zum Vergleich: Derzeit trägt das Partnergeschäft 20 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

www.babylon.com

ComputerPartner-Meinung

Babylon hat sich für dieses Jahr hohe Ziele gesetzt: Wenn?s mit dem angepeilten Umsatzziel - in Zeiten von Konjunkturflaute und Investitionsverweigerung - klappen soll, ist das Unternehmen im deutschsprachigen Raum auf eine feste Partnerbasis angewiesen. Eine loyale Händlergemeinde aufzubauen braucht allerdings Zeit und viel Engagement in Richtung Partnerfront. (ch)

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