Datensicherheit

Backup-Programme unter der Lupe (Vergleichstest)

16.08.2010

Mehrere Backup-Methoden

Beim Sichern von Daten sind drei Methoden üblich.
a) Ein System-Image ist ein 1:1-Abbild der Partition, auf der das Betriebssystem liegt. Es enthält alles, was sich auf Laufwerk C: tummelt: Die Systemdateien, Programme, Einstellungen, Dokumente etc. Falls das Betriebssystem durch eine Fehlmanipulation oder einen Schädling unbrauchbar wird oder die eingebaute Festplatte ausgetauscht werden muss, lässt sich das System mit wenigen Klicks zurückspielen. Alle getesteten Programme beherrschen das ohne Probleme.
b) Ein Datenbackup sichert nur ausgewählte Dateien und Ordner – zum Beispiel jene, die sich in „Eigene Dateien" befinden. Drei der vier getesteten Programme ermöglichen es, manuelle oder zeitgeplante Sicherungen ausgewählter Ordner zu erstellen. Einzig O&O DiskImage muss hier passen. Es lässt sich kein einzelner Ordner festlegen, der täglich gesichert werden soll.
c) Kalt-Backup: Ein Hot Backup ist bei allen vier Anwendungen Standard. Das bedeutet, dass ein System während des laufenden Betriebs gesichert wird. Norton Ghost brüstet sich damit, auch „kalte Backups“ zu unterstützen. Hierbei wird der zu sichernde PC per Boot-CD aufgestartet und das System quasi von außen von A nach B kopiert. Man braucht das Programm also nicht zwingend zu installieren. Ein solches Kalt-Backup ist jedoch bei anderen Produkten seit langem selbstverständlich.
Auch die CDs der anderen Testkandidaten sind bootfähig und bieten somit ein Kalt-Backup an. Bei allen lässt sich außerdem eine separate Notfall-CD erstellen. Nach dem Booten ab Notfall- oder Installations-CD tragen die einzelnen Laufwerke übrigens oft andere Buchstaben.

Negatives: Alle Testkandidaten erledigen die geforderten Aufgaben mit einem zufriedenstellenden Resultat in einer akzeptablen Zeit. Ein paar Kritikpunkte müssen aber erwähnt werden: Backup & Recovery von Paragon nervte mit Fehlermeldungen, wenn wir die Programmoberfläche starteten, während die System-Backup-Konsole geöffnet war. Darauf weist das Handbuch zwar hin – es stört aber trotzdem. Noch schlimmer waren die häufigen Fensterhänger während der Sicherungs-und Wiederherstellungsvorgänge.

Auch die Angaben der Restzeit bewegen sich bei Paragon jenseits der Realität. Deshalb erhält das Produkt die schlechteste Note. Im Zeitplaner von O&O Disk-Image fehlte uns die Möglichkeit, monatliche Aufgaben zu erstellen. Tägliche oder wöchentliche Backups sind das höchste der Gefühle.

Fazit: Von wenigen Ärgernissen beim Paragon-Produkt abgesehen, hat uns keines der Programme enttäuscht. Wer zu Hause sowohl mit Windows als auch mit Linux arbeitet, greift wegen der Dateisystemunterstützung eher zum Norton- oder Acronis-Produkt. Letzteres kann zudem mit einem umfangreichen Handbuch, vielen Funktionen und schnellem Tempo aufwarten.

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