Bei Nokia Displays dürfen die Händler ein Wörtchen mitreden

10.10.1997
MÜNCHEN: Daß der finnische Kommunikationskonzern Nokia seit einiger Zeit auch als Monitorhersteller fungiert, ist bisher nur wenig bekannt. Mittlerweile jedoch gelingt es der Nokia Display Products mehr und mehr aus dem Schatten der großen Mutter zu treten und sich als ernstzunehmender Wettbewerber zu profilieren - was nicht zuletzt auf den "sauberen Absatzkanal" zurückzuführen ist, wie General Manager Peter Oberegger betont.Wenn Peter Oberegger die Imagebroschüren seines Arbeitgebers Nokia durchblättert, ärgert er sich: "Obwohl wir mit Monitoren mittlerweile zehn Prozent des weltweiten Umatzes einfahren, tauchen wir in den Geschäftsberichten immer noch unter ,others' auf", wurmt es den General Manager und Geschäftsführer der Nokia Display Products GmbH. Tatsächlich unterteilen die Finnen ihre Geschäftsaktivitäten in die drei Bereiche Nokia Telecommunications, Nokia Mobile Phones sowie - und darunter fällt Obereggers Verantwortungsbereich - other Operations. Immerhin steuerte die Monitor-Division im vergangenen Jahr rund 3,9 Milliarden Finnmark (etwa 1,3 Milliarden Mark) zum Gesamtumsatz des Unternehmens (13,1 Milliarden Mark) bei - ein Betrag, der sich sehen lassen kann. Aus diesem Grund hofft Oberegger sehr, zum Ende dieses Geschäftsjahres (31.12.) endlich aus seinem Schattendasein herauszukommen. Seine Begründung: "Mittlerweile ist das Display-Geschäft ein strategisches Geschäft."

MÜNCHEN: Daß der finnische Kommunikationskonzern Nokia seit einiger Zeit auch als Monitorhersteller fungiert, ist bisher nur wenig bekannt. Mittlerweile jedoch gelingt es der Nokia Display Products mehr und mehr aus dem Schatten der großen Mutter zu treten und sich als ernstzunehmender Wettbewerber zu profilieren - was nicht zuletzt auf den "sauberen Absatzkanal" zurückzuführen ist, wie General Manager Peter Oberegger betont.Wenn Peter Oberegger die Imagebroschüren seines Arbeitgebers Nokia durchblättert, ärgert er sich: "Obwohl wir mit Monitoren mittlerweile zehn Prozent des weltweiten Umatzes einfahren, tauchen wir in den Geschäftsberichten immer noch unter ,others' auf", wurmt es den General Manager und Geschäftsführer der Nokia Display Products GmbH. Tatsächlich unterteilen die Finnen ihre Geschäftsaktivitäten in die drei Bereiche Nokia Telecommunications, Nokia Mobile Phones sowie - und darunter fällt Obereggers Verantwortungsbereich - other Operations. Immerhin steuerte die Monitor-Division im vergangenen Jahr rund 3,9 Milliarden Finnmark (etwa 1,3 Milliarden Mark) zum Gesamtumsatz des Unternehmens (13,1 Milliarden Mark) bei - ein Betrag, der sich sehen lassen kann. Aus diesem Grund hofft Oberegger sehr, zum Ende dieses Geschäftsjahres (31.12.) endlich aus seinem Schattendasein herauszukommen. Seine Begründung: "Mittlerweile ist das Display-Geschäft ein strategisches Geschäft."

Nähe zum Markt gilt als großer Pluspunkt

Der Monitorbereich hat in den vergangenen Jahren ein stürmisches Wachstum hinter sich", meint Oberegger und präsentiert dazu die passenden Zahlen: Zwischen 150.000 und 160.000 Bildschirme, so lautet seine Prognose, wird Nokia Display in diesem Jahr verkaufen und damit 76 Prozent mehr als 1996. Die Gründe für diesen Erfolg sind nach seinen Worten vielschichtig: Obwohl die Mannschaft fast um 100 Prozent aufgestockt wurde (derzeit 27 Mitarbeiter), sei man dennoch schlank und flexibel. Weiterhin wurden Werbung und Öffentlichkeitsarbeit enorm verstärkt (Oberegger: "Erfolgreich sind wir schon eine ganze Weile. Wir haben nur nie darüber gesprochen."). Last, but not least seien die Produkte "super" und das Preis-

Leistungsverhältnis zum Teil günstiger als beim Wettbewerb, zu dem er in erster Linie NEC, Eizo und Sony zählt Allerdings, so schränkt Oberegger ein, wolle Nokia mit den Produkten durchaus Geld verdienen. "Das ist ganz wichtig, damit Forschung und Entwicklung angekurbelt werden können, die dann wieder dem Produkt zugute kommen", betont der deutsche Statthalter.

Als weiteren Vorteil seines Unternehmens nennt Oberegger die Nähe zum Markt. "Wir sind ein europäischer Hersteller und können somit genau das liefern, was Europa will", erklärt der Nokia-Manager. So fielen durch die Produktion der Monitore in Ungarn und Finnland beispielsweise keine Shipping-Kosten an, die wiederum dem Preis zugute kommen.

Vertrieb läuft strikt über Distributoren

Ihren Erfolg zu verdanken haben die Nokia-Mannen aber auch der strikten Vertriebspolitik. "Wir gehen ausschließlich über unsere Distributoren Macrotron und Computer 2000", betont Oberegger. Allerdings denke er darüber nach, in Zukunft ausgewählte Fachhändler direkt zu beliefern. Oberegger: "Ob und wann wir das ändern hängt ganz vom Markt ab." Stolz ist der Manager auf die guten Kontakte, die seine Vertriebsleute zum Fachhandel haben. "Unsere Partner können mitreden und uns sagen, was sie an den Produkten noch verändern würden", so Oberegger. Dementsprechend hätten die deutschen Händler "einen großen Einfluß" auf das Monitor-Geschäft. Mit seinen Distributoren ist der deutsche Geschäftsführer sehr zufrieden. Daher bestehe auch keine Veranlassung, sich nach einem weiteren Großhändler umzusehen. Irgendwann einmal zusätzlich einen Spezialdistributor an Bord zu nehmen, wollte er jedoch nicht ausschließen.

Mit diesen Voraussetzungen fühlt sich Oberegger gut gerüstet - so gut, daß er überzeugt ist: "Ich hoffe, daß in zwei Jahren alle Leute wissen, daß es bei Nokia außer Handys auch noch etwas anderes gibt." (sn)

Nokia-Display-Chef Peter Oberegger: "Die Händler können uns

sagen, was sie an den Produkten verbessern würden."

Zur Startseite