Nokias Umstrukturierung vom reinen Handy-Hersteller zum umfassenden Software- und Dienstleistungsanbieter könnte schon bald in die nächste Phase gehen. Nachdem die Finnen erst Ende August ihr Online-Portal Ovi vorstellten, das sich als Synonym für webgestützte Services auf Handy und PC etablieren soll, spekulieren US-Medien bereits über den nächsten Paukenschlag aus dem hohen Norden.
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge, plant Nokia die Übernahme des US-Navigationsspezialisten Navteq. Der Kaufpreis beläuft sich Schätzungen zufolge auf 5,3 Milliarden Euro, diese Angabe entspricht der Höhe des aktuellen Börsenwertes. Die wirtschaftliche Entwicklung von Navteq ist durchaus positiv. Im zweiten Quartal erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 40,9 Millionen US-Dollar (28,8 Millionen Euro), bei einem Umsatz von 202,3 Millionen US-Dollar (142,3 Millionen Euro). Ob sich die Gerüchte bewahrheiten, bleibt abzuwarten; weder Nokia noch Navteq waren bisher zu einer Stellungnahme bereit.
Navteq gehört weltweit zu den größten Anbietern von Geodaten und liefert Kartenmaterial für 69 Länder auf sechs Kontinenten. Verwendet werden die Straßenkarten unter anderem von Garmin, Falk und Navigon. Härtester Konkurrent ist der belgische Anbieter Tele Atlas.