Test

Bildbearbeitungs-Tool Photoshop CS4 BETA

15.10.2008
Von Hans-Rolf Rautenberg
Adobe kündigt für Dezember 2008 die Verfügbarkeit "Photoshop CS4" an. Die PC-Welt hat die Beta-Version der Profi-Bildbearbeitung getestet.
Insgesamt fehlt dem teuren Profiprogramm "Photoshop CS4" von Adobe eine tolle neue „Wow“-Funktion.
Insgesamt fehlt dem teuren Profiprogramm "Photoshop CS4" von Adobe eine tolle neue „Wow“-Funktion.

Adobe kündigt für Dezember 2008 die Verfügbarkeit "Photoshop CS4" an. Die PC-Welt hat die Beta-Version der Profi-Bildbearbeitung getestet.

Von Hans-Rolf Rautenberg, PC-Welt

Testbericht

Mit zwei neuen Paletten erleichtert Photoshop CS4 alltägliche Retuschejobs: Die Korrekturenpalette bietet Korrekturebenen wie Farbbalance oder Helligkeit/Kontrast an, ohne dass man in Menüs suchen oder Dialogfelder öffnen und schließen muss. Das beschleunigt die Alltagsarbeit enorm. Nützlich auch die Maskenpalette: Auswahlen lassen sich hier weichzeichnen oder stufenlos abschwächen.

Photoshop CS 4 kommt mit umgekrempelter Oberfläche: Erstmals bietet Photoshop Schaltflächen für Bildschirmlayout oder Zoomstufen. Alle Bilddateien landen zunächst in einem einzigen Dateifenster und werden dort über Reiter aktiviert. Das verwirrt Anwender der Vorversionen, lässt sich aber in den Voreinstellungen abstellen. Dort ändert man jetzt auch das weitere Aussehen des Programms – Schatten, Linien und Farben lassen sich nach Geschmack einstellen.

Handhabung: Neue Montage-Tricks erweitern die Gestaltungsmöglichkeiten. Fotografieren Sie eine Szene mehrfach und stellen Sie jedesmal auf ein anderes Detail scharf. Photoshop CS4 mischt die Einzelbilder so, dass jeweils nur der schärfste Bereich sichtbar wird. So entstehen Bilder mit mehr Tiefenschärfe, als ein Kameraobjektiv mit einer einzigen Aufnahme liefern könnte – nützlich vor allem bei Nah- und Teleaufnahmen. Das funktionierte im Test ebenso gut wie der zweite Trick: Photoshop staucht Bilder so, dass nur diffuser Hintergrund rausfliegt. Hauptmotive, beispielsweise Personen, bleiben dagegen unverzerrt erhalten. So verdichtet man Bilder, wenn zwei Leute zu weit auseinander stehen. Außerdem kann man Fotos so stauchen oder dehnen, dass sie bestimmte Seitenverhältnisse erreichen und optimal in ein geplantes Layout passen. Die Hauptmotive sehen nicht gequetscht aus.

Der Dialog für die hochwertigen Raw-Dateien aus Digitalkameras erlaubt erstmals Kontrastkorrekturen nur in abgegrenzten Bildbereichen. So hellt man zum Beispiel ein Gesicht unabhängig vom Hintergrund auf. Die komplette Raw-Technik gleicht Adobes Programm Lightroom 2. Noch 500 Euro teurer ist Photoshop CS4 in der Extended-Ausgabe. Hier lassen sich erstmals Fotos auf 3D-Modelle projizieren und in unterschiedlichen Winkeln und Lichtsituatioen zeigen.

Fazit: Die zusätzlichen Paletten erleichtern die Arbeit, die ausgebaute Montage-Technik bringt raffinierte Gestaltungsmöglichkeiten, doch die umgekrempelte Oberfläche überzeugt nicht. Insgesamt fehlt dem teuren Profiprogramm eine tolle neue „Wow“-Funktion.

Alternative: Photoshop Elements 7 ist eine erschwingliche Einsteiger-Ausgabe mit den Photoshop-Basistechniken und eigenständiger Bildverwaltung (100,- Euro, www.adobe.de).

BEWERTUNG
Bildbearbeitung (40%): Note 1,0
Bedienung (30%): Note 1,5
Bildverwaltung (15%): Note 1,5
Online-Auftritt (10%): Note 2,0
Systemanforderungen (5%): Note 2,5

GESAMTNOTE: 1,4

Anbieter:

Adobe Systems GmbH

Weblink:

www.adobe.de

Preis:

1.000,- Euro (Update 300 Euro)

Betriebssysteme:

Windows XP SP2, Vista

Plattenplatz:

ca. 1 GB

(pc-welt/bb)

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