Microsoft-Gründer

Bill Gates zieht sich operativ komplett zurück

23.06.2008
Ein Dropout war er schon, als er 1975 mit seinem Freund Paul Allen nach zwei Jahren Harvard-Studium Microsoft gründete. Am 27. Juni 2008 zieht er sich operativ komplett zurück und widmet sich vornehmlich?

Ein Dropout war er schon, als er 1975 mit seinem Freund Paul Allen nach zwei Jahren Harvard-Studium Microsoft gründete. Am 27. Juni 2008 zieht er sich operativ komplett zurück und widmet sich vornehmlich der von ihm und seiner Frau gegründeten Wohltätigkeitsstiftung "The Bill und Melinda Gates Foundation".

Er bleibt zwar Aufsichtsratsvorsitzender und größter Anteilseigner, hat aber die Nachfolge längst geregelt und auf drei Männer verteilt: Sein Harvard-Kommilitone Steve Ballmer wurde Anfang 2000 zum CEO ernannt, Ray Ozzie übernahm Mitte 2006 den Posten als "Chief Software Architect", Craig Mundie den des "Chief Research and Strategy Officer" (Chef für Forschung und Strategien).

"Ich glaube nicht, dass es zu drastischen Änderungen kommen wird", sagt Matt Rosoff, Analyst von Directions on Microsoft. "Wenn er (Gates) meint, dass etwas wichtig ist, wird er es Steve Ballmer mitteilen und Ballmer wird auf ihn hören."

Rob Enderle von der Enderle Group in Silicon Valley hingegen will Zeichen erkennen, dass Microsoft ins Wanken geraten ist, seit Gates vor zwei Jahren die Führung abgegeben hat. Das Unternehmen habe eine Reihe von Chancen ausgelassen; die Windows- und Office-Programme, Grundpfeiler des Erfolgs von Microsoft, seien nicht mehr das, was sie mal waren; das neue Betriebssystem Windows Vista sei Flopp geworden.

Außerdem sehe sich der Software-Gigant immer mehr von dem Suchmaschinendienst Google herausgefordert, der mit kostenlosen Online-Programmen gegen Office und andere Microsoft-Produkte konkurriere. (kh)

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