Bitkom kritisiert Handy-Verbot für bayerische Schüler: "Wir brauchen nicht weniger, wir brauchen mehr neue Medien in den Schulen."

21.07.2006
Der Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) ist strikt gegen ein Handy-Verbot an Schulen. Ein Verbot helfe weder "bei der Erziehung aggressiver Jugendlicher" noch löse es

Der Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) ist strikt gegen ein Handy-Verbot an Schulen.

Ein Verbot helfe weder "bei der Erziehung aggressiver Jugendlicher" noch löse es das Probelm der Gewalt-Videos. Diese hat das bayerische Kultusministerium zur Begründung seines Verbots von Handys für Schüler an bayerischen Schulen angeführt. "Dieses wirklich ernste Problem wird so nicht gelöst, sondern nur auf den Gehsteig vor der Schule verlagert", erklärte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. Die Lehrer verlören damit weiter an Einfluss. Rohleder: "Wir brauchen nicht weniger, wir brauchen mehr neue Medien in den Schulen."

Laut der Bitkom, dem Interessenverband der Telekommunikationsbranche, sind Handys heute "fester und wichtiger Bestandteil des Alltags Jugendlicher". Mit ihnen würden sozialer Kontakte gepflegt, sie seine für Kleinfamilien "immer wichtiger, um den Alltag zwischen Alleinerziehenden und Ihren Kindern zu organisieren".

Die Bitkom schlägt statt einem Verbot vor, Eltern und Lehrer müssten Ursachen und Auslöser von Gewalt-Videos zum Thema machen. "Wir stehen hier nicht vor einem technologischen, sondern vor einem pädagogischen Problem", erklärt Rohleder. Bei Straftaten sei eine "konsequente Strafverfolgung" das richtige Mittel.

Im Übrigen empfiehlt die Bitkom, Schulen sollten "individuelle Sanktionen gegen Schüler verhängen, die entsprechend auffällig wurden". (wl)

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