Smartphone mit UMTS

Blackberry 9000 Bold im Praxistest

10.12.2008

Ausstattung

Die 2-Megapixelkamera des Blackberry Bold hat nur Alibifunktion. Sie verfügt weder über einen Autofokus, noch über sonstige Finessen, lediglich ein Fotolicht hebt die Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen. Die LED gehört allerdings zu den schwächsten ihrer Art, die Objekte höchstens auf einen halben Meter Entfernung ausleuchtet. Als Highlight kann man GPS aktivieren, das den Bildern Geodaten anhängt. So kann man später in Google Maps schauen, wo das Foto geknipst wurde.

Das Blackberrey Bold verfügt über einen Speicher von 1 Gigabyte, der über einen microSD-Kartenslot erweitert werden kann. Vier Gigabyte von Sandisk wurden in unserem Test anstandslos akzeptiert. Die Synchronisation von Musikdateien über den Windows Media Player verläuft im Massenspeichermodus zügig und problemlos, in knapp drei Sekunden ist eine Standard-MP3 auf das Smartphone kopiert. In der Musikbibliothek lassen sich Songs nach Interpreten, Alben und Genres filtern. Eigene Wiedergabelisten kann man direkt auf dem Bold erstellen. Diverse Klangpresets erlauben zusätzlich eine grobe Anpassung des Klangs an den eigenen Musikgeschmack. Obwohl die Kopfhörer des mitgelieferten Kabelheadsets nicht übermäßig hochwertig erscheinen, überraschen sie doch mit klarem Sound. Selbst bei hoher Lautstärke treten keine Verzerrungen auf. Noch besser wird der Klang, wenn man hochwertige Kopfhörer anschließt, dank 3,5 Millimeter-Klinkenstecker ist das kein Problem. Über Bluetooth A2DP lassen sich auch drahtlose Kopfhörer koppeln. Auf ein Radio müssen Blackberry Bold-Nutzer leider verzichten.

Trotz des hochauflösenden Displays und schnellem 3G-Funk taugt das Blackberry kaum zum ausgiebigen Surfen im Internet. Seiten werden quälend langsam geladen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man über HSDPA oder WLAN angebunden ist. Für den Aufruf von Areamobile.de vergingen im Durchschnitt 1 1/2 bis 2 Minuten, Spiegel.de wird erst nach 1 Minute vollständig angezeigt. Besser schlägt sich das Bold beim E-Mail-Empfang. Nach wie vor steht der verzögerungsfreie "Push" von E-Mails im Zentrum eines jeden Blackberrys. Die Einrichtung eines Kontos ist kinderleicht. Sobald eine neue Mail eintrifft, wird das Endgerät unmittelbar darüber informiert und aktiviert die kleine LED am Kopf des Gehäuses. Zwischen dem Versand einer Mail und der Benachrichtigung auf dem Bold vergehen selten mehr als fünf Sekunden. Zusätzlich bietet das Bold zahlreiche Komfortfunktionen. In Verbindung mit dem hochauflösenden Display, variablen Schriftgrößen und der komfortablen Volltastatur wird das Blackberry-Smartphone zu einer äußerst effizienten E-Mail-Maschine.

Die Kontakt- und Kalenderverwaltung orientiert sich an professionellen Business-Ansprüchen. Wie alle Blackberry-Modelle spielt das Bold hier in der Oberliga. Einem Kontakt lassen sich neben vielfältigen synchronisierbaren Eigenschaften wie mehreren Telefonnummern, Post-, Email- und Webadressen auch individuelle Anruferbilder und Klingeltöne zuweisen. Der Geburtstag eines Kontaktes wird automatisch in den Kalender übernommen. Besser kann man es kaum machen.

Das Bold ist das erste Blackberry, das schnellen HSDPA-Funk (3,6 MBit/s) und WLAN unterstützt. Mit nur wenigen Klicks kann man sich mit einem lokalen Netzwerk verbinden. Unter dem Menüpunkt "Verbindungen verwalten" hat man alle Einstellungen von WLAN bis Bluetooth im Griff. Die Bluetooth-Schnittstelle bietet eine umfangreiche Profilauswahl. Neben A2DP ist vor allem das AVRCP-Profil interessant; in Verbindung mit kompatiblen Endgeräten kann das Blackberry Bold als Fernbedienung für einen Laptop genutzt werden. Auch SAP, das den Zugriff der Kfz-Freisprechanlage auf die SIM-Kontakte des Telefons erlaubt, wird unterstützt. Die Synchronisation von Kalender- und Kontaktdaten kann ebenfalls bequem via Bluetooth abgewickelt werden. Steht die Verbindung, dann leistet der Blackberry Desktop Manager von RIM hervorragende Arbeit: er synchronisiert Kalenderdaten, Adressbuch, Aufgaben und Notizen fehlerfrei und schnell mit Lotus oder Outlook. Mit dem Desktop Manager kann man darüber hinaus Drittanwendungen installieren oder alle Inhalte auf dem Bold komplett sichern und wiederherstellen. Für das Kopieren von Fotos oder Musik ist der Roxio Media Manager zuständig, der eine komfortable Medienverwaltung vom CD-Ripping bis zur Playlisterstellung erlaubt.

Die vorinstallierte Navi-Software ist abhängig vom Netzbetreiber: Wer das Blackberry Bold bei T-Mobile kauft, bekommt T-Mobile Navigate, bei unserem Vodafone-Testmodell war der Vodafone Navigator vorinstalliert. Die Software von Vodafone arbeitet nach dem Prinzip von Google Maps: der Nutzer gibt eine Adresse ein oder scrollt mit direkt mit dem virtuellen Fadenkreuz über eine 2D-Landschaft, entsprechende Kartendaten zieht sich das Programm via HSDPA vom Server. Die sprachgeführte Routenführung ist präzise, aber leiser als andere Handy-Navis. Für einen GPS-Fix vergehen im Durchschnitt nur 30-60 Sekunden.

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