Hausmesse "Live" in Leipzig

Bluechip will kein Broadliner sein

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der IT-Fertiger und Distributor Bluechip geht seinen eigenen Weg: Die Produktion der Eigenmarke rückt in den Vordergrund und soll weiter ausgebaut werden.
Bluechip-Vorstandsmitglied Sven Buchheim und Vertriebsleiter Frank Kwasnitza sind mit ihrer Hausmesse zu Gast in der Red-Bull-Arena in Leipzig.
Bluechip-Vorstandsmitglied Sven Buchheim und Vertriebsleiter Frank Kwasnitza sind mit ihrer Hausmesse zu Gast in der Red-Bull-Arena in Leipzig.

Der Fertigung von IT-Produkten in Deutschland wurde keine große Zukunft bescheinigt. Einstige Unternehmen mit eigener Produktion wie Maxdata oder B.com sind längst vom Markt verschwunden. Bei Bluechip hingegen scheint das Konzept aufzugehen. Mit voraussichtlich 158 Millionen Euro Umsatz in dem am 31. Mai 2014 endenden Geschäftsjahr kann Bluechip ein Wachstum von rund 20 Prozent verbuchen.

Vorstandsmitglied Sven Buchheim macht kein Hehl daraus, dass ein guter Teil des Erfolgs auf das Konto der selbst gefertigten PCs, Notebooks, Tablets und Server geht: "Wir legen unseren Fokus auf die Eigenmarke", bekräftigt er. Was bisher eher B2B-Kanal präsent war soll nun auch auf den Consumer-Kanal ausgeweitet werden. So steigt das Unternehmen aus dem thüringischen Meuselwitz nun auch in die Produktion von Tablets auf Intel-Atom-Basis ein. Von den Insolvenzen anderer Distributoren in der letzten Zeit habe man hingegen kaum profitiert.

Distribution nicht vernachlässigen

In den letzten Jahren hat sich aber die Zusammenarbeit mit anderen Distributoren aus der zweiten und dritten Reihe intensiviert. Wo früher eher Konkurrenzdenken angesagt war, setzten die Player nun eher auf "friedliche Koexistenz". "Wir müssen uns gegenseitig unterstützen, um wettbewerbsfähig zu sein", hat Buchheim erkannt.

Laut Bluechip soll der Distributionszweig bei aller Konzentration auf die Eigenmarke aber nicht vernachlässigt werden. Eine signifikante Vergrößerung der Hersteller- und Produktportfolios sei aber nicht geplant. "Wir wollen kein Broadliner werden", bekräftigt der Bluechip-Vorstand. Das zeigt sich auch an der Personalpolitik. So wurden neue Mitarbeiter im Bereich Produktion und Logistik eingestellt. "Im Vertrieb haben wir die guten Leute gehalten", ergänzt Buchheim. Allerdings soll das Angebot im Software-Bereich ausgebaut werden. Über die Etail-Tochter One.de, die unter anderem auch die Gamer-PCs der ChannelPartner-Schwesterzeitschrift GameStar vertreibt, wird zudem das Remarketing gebrauchter Systeme vorangetrieben. "Da sehen wir noch eine echte Marktlücke", sagt Buchheim.

Hausmesse in Mitteldeutschland

Bei der Hausmesse "Live" in der Leipziger Red-Bull-Arena zeigte Bluechip neben den Ständen von rund 40 Herstellern auch Beispiele aus der Fertigung und Anwendungsszenarien aus den Bereichen Office, Education und Industrie. "Wir wollten weg von der reinen Produktausstellung hin zu Demonstration von Lösungen", erläutert Bluechip-Vertriebsleiter Frank Kwasnitza. Dabei war es den Bluechip-Organisatoren wichtig, mit der Hausmesse in der Region zu bleiben. Am Standort in Meuselwitz war allerdings nicht mehr genug Platz. "Wir sind ein mitteldeutsches Unternehmen, da ist Leipzig als Veranstaltungsort ideal", betont Sven Buchheim. Neben dem entsprechenden Hotelangebot sei der Veranstaltungsort im Stadion eine gute Möglichkeit, kurz vor der Weltmeisterschaft nochmals die Verbundenheit des Unternehmens mit dem Fußball zu demonstrieren. Bluechip ist zudem der Hauptsponsor des Regionalligisten ZFC Meuselwitz.

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